Jakob Böhme's sammtliche Werke : in seiben Bänden

Ruhe eingeführet, darinnen alle teine Werke, in deiner wirkenden Liebe ruhen follten, darinnen du mit deiner Liebe woilteft wirken.

Welhes denn das redhie Paradies auf Erden in den Elementen mar, da deine ausgegoijene Liebe das DOberrrgiment in Allen hatte. Aber der Teufel und der Menfch hat diefes verderbet, Des= wegen haft du, gerechter Gott, das Wirken des eigenen faljchen Willens verfluht, und deinen Sabbat davon entzogen, dap nun alle Dinge in eitel Unrube, Sammer, Noth, Stechen, Brehen, Morden, Tödten und Wivderwillen ftehen. Soldhes hat mein Vater Adam auf mich geerbet, dap ich nun in Deinem Zorne wirke und Taufe, und ftet3 deinen Sabbar in mir brede und entheilige, und deinen Namen misbrauhe, welher fth mit meinem Leben bat in mein Wirken und Wollen eingegeben. Weil aber der Menfh ift an folder Erkenntnis blind worden, fo haft du ihm in deinen Ges boten eine Figur und Korm vorgeftellst, wozu du ihn eriharfen bat und in welcher Drdnung er geitanden fei, und forderft von ihm, das er foil in jolher Korm und Ordnung deinen Sabbat heiligen, und am fiebenten Tage von allem feinen Wirken ftille jechen, ans zudeuten, dag du der Sabbat Bift, in dem alle Dinge ruhen.

Auch ftelleft du uns damit vor die ewige Ruhe, da alle Dinge (was zum Emigen und aus dem Ewigen geflojfen tft) in deinem Sabbat ruben follen; und haft deinen Flud) und Zorn wider den gefeßt, der deine Ordnung nicht hält, und nicht an deinem Sabbat in dir ruhet und allein mit dir voirket.

D ewiger Gott! was fol ih allbier nun von dir fagen? Mein Gemilfen überzeuget mih, daß wir deinen Sabbat nıht teht heiligen; denn man freibet daran alle gottlofe Ueppigkeit und unordentlihes Leber. Er wird mit eitel Bradt und Wollujt des Sleifhes entheiliget, da der Teufel in deinem Zorn in Vielen mirfet und feinen Sabbat des MWiderjpield hält. Der Keihe ver bringer ihn mit Praht und Wolluft des Fleifheg,. und Der Arme mit Sorgen und Kummer, oder ja auch mit Luft des Aleiihes. Wir laffen uns dein Wort rufen und laden, und halten den Shall, den wir hören, für deinen Sabbat, aber die Seele und dad Gemüth wirds nicht gewahe. Wir gehen vorüber, als die Tauben, die deine Stimme nicht hören. Du rufeft ung in deinen Sabbat; aber die Seele hat fih von dir gewandt und iwırfet ım eigenem Willen, in des Teufels Luft, und läffet jih an dem Nas men begnügen, daß es dein Sabbat fei; aber fie will dir nicht ftilfe halten und ihr Ohr und Begierde zu dir kehren, dag du in ihr mwirktef. Der Teufel hatte feinen Sabbat in das nenfchlidhe

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