Serbien, Rußland und die Türkei

O)

ſie auh tragen könne. Vorzüglih wollte er ſie raſh, er wollte ernten, ohne zu pflanzen, und in der Ungeduld ſeiner Reformſuht ließ er ſi niht die Zeit, auf den lezten Grund zurück zu gehen. Die Einrichtungen, die er bewunderte und in ſein Reich verpflanzeu wollte, waren an ihrem Urſprungsorte weder über Nacht emporgewacſen, noch ließen ſie ſ< ohne die Bedingungen denken, unter welchen ſie entſtanden waren. Dieſe fehlten eben in der Türkei oder waren feindlicher Natur. Statt ſeine Reformen einem widerſtrebenden Boden aufzudrängen, hätte er dieſen zu: nächſt bearbeiten müſſen. Es wäre zuvörderſt ſeine Aufgabe geweſen, den ſtarren Zwang der Religion zu bre<hen, dem Volks - Charakter einen neuen Anſtoß zu geben, der Europäiſchen Bildung Eingang zu verſchaffen. Mit einem Worte, Reformen waren unzureihend und- mußten unzureihend bleiben, und nur eine vollſtändige Revolution hätte zum Ziele führen können. Dieſe ließ ſi< aber weder improviſiren, noh lag ſie in der Kraft eines einzelnen Menſchen.

Es iſt daher auh ganz unpaſſend, Mahmud mit Peter dem Großen zu vergleichen, dieſer war wahrhafter Reformator, jener ein abenteuernder Expe-