Zwölf Tage auf Montenegro : Heft 1. Reisebericht

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fleŒen an der Czernojevicha voranreiſen und mich und Petrarca heute noch, oder ſpäteſtens morgen daſelbſt erwarten wollte.

Da es uns nicht auf Eile ankam, ſo verweilten wir zwiſchen den von Weiden, Roſen, Weißdorn, Müllen (Vitex) und Eſchen eingeſchloſſenen Ufern des Fluſſes, deſſen Mündung wir ſonſt vielleicht in einer halben Stunde erreicht haben würden, ziemlich lange, um Waſſerpflanzen zu pflü>en , deren mih mehrere, heimathlih wohl bekannte, erfreuten. Außer den früher ſchon genannten, die auh hier reichlich wucherten, fand ih weiße und gelbe Seeroſen (Nymphaea alba und lutea), die Schwanenblume (Butomus umbellatus), Waſſerſchwertel (Iris PseudAcorus), Knöterih (Polygonum viviparum), die hübſche Villarſie (Villarsía nymphoides), Waſſer Hahnenfuß (Ranunculus aquatilis) und die Waſſer Nuß (Traps natans). Der Ausmündung des Fluſſes immer näher gekommen, entfernten ſich die Ufer deſſelben mehr und mehr, das Strauchwerk hörte auf, und ſatt ſeiner liefen ſumpfige Akerſtre>en in den See hinein. An ſeinem Saume umgab ihn ein unabſehbares Schilf- und Binſenmeer. Die Wellen wurden bewegter, der Wind friſcher, und als endlih auch das lezte Gewächs verſ<hwunden war, befanden wir uns auf der dunkeln tiefen Fluth, welche unſer fleines Fahrzeug hin und her ſchaukelte.

Jn gerader Richtung vor uns lag das Ziel unſerer Wünſche die Jnſel Wranina. Das Dorf gleichen Namens befand ſich auf der nordöſtlichen Seite derſelben in einer Bucht, nach wel<er wir unſer Fahrzeug hinlenkten. Als wir am Ufer anlangten, empfing uns, da man uns ſchon lange kommen geſehen, eine Menge Montenegriner, namentlih Weiber und Kinder. Petrarca war, wie überall, auh unter ihnen bekannt, und es bedurfte daher nur weniger Worte, um in einer der zunächſt liegenden Wohnungen ſogleich ein Unterkommen, und eine fleine Mahlzeit zu erhalten. Nach derſelben blieb der eine von unſeren Bootsleuten im Fahrzeuge bei den dort gelaſſenen Sachen als Wache zurü>, der andere ſollte uns führen und im Tragen behülflih ſein.

Die Juſel Wranina liegt in dem nördlichen Theile des Sees von Scutari, etwa eine halbe Stunde von dem nächſten Ufer entfernt. Jhre größte Ausdehnung in der Länge, die ſich