Zwölf Tage auf Montenegro : Heft 1. Reisebericht
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Eilfter Tag
Schon. am geſtrigen ſpäten Abende: hatte eine ſ<hwüle Luft und ein; auffallendes, Wetterleuchten keine beſonders ruhige Nacht vermuthen laſſen, und wirkli brach: in derſelben ein furchtbares Ungetwitter los, das. ſich. mit aller: Heftigkeit. Über der Ebene. von Cettigne und. den umliegenden Gebirgen entlud. Blize auf Blige erhellten das: ganze. Zimmer, der: Donner rollte ununterbrochen, und Regengüſſe, wie Bäche. ſtürzten vom: Himmel hernieder. Am- Morgen war. der kleine Teich vor dem: Hauſe ſo ſtark _angeſchwollen, daß das Waſſer bis an die Schwelle unſerer: Thüre und verhältnißmäßig näch dem Abfalle der Erde an den niedrigeren Stellen. noch. weiter übergerreten war. Spiro. hatte ſich in der Frühe zur: bezeichneten Stunde eingefunden, und mit ihm pflog@a wir beide, Petrarca und ich, gemeinſame Berathung, ob denn die Excurſion nah der Grotte ausführbar ſei. Spiro- war der competenteſte Richter über die Möglichkeit oder Unmöglichfeit unſern Entſchluß auszuführen, da er allein die Höhle kannte und es wiſſen konnte, ob dieſelbe würde betreten werden können. Seiner Anſicht zufolge mußte dieſe von dem, anhaltenden Regen angefüllt und der Bach in derſelben ſo ſtark angeſchwollen und über ſeine Ufer getreten ſein, daß wir unfehlbar in dem Waſſer hätten waten müſſen. Hienah mußte ich denn meinen früheren: Entſchluß aufgeben. Um aber über die Beſchaffenheit der Höhle Näheres zu erfahren, erkundigte ih mich nochmals bei ſolchen; die davon zu erzählen wußten. Die ſchon angegebenen Thatſachen. wurden beſtätigt und außerdem hörte ih, was ih ſchon ver-. muthet hatte, daß das durch die De>e der Höhle fortwährend hinabtröpfelnde Waſſer verſchieden geſtaltete Tropfſteinformationen hervorgerufen habe, von denen man auch glü>lichecr Weiſe von irgend woher ein aufbewahrtes Stück herbeiſchaffen konnte. Auch theilte man mix mit, daß ſich kleinere ſolcher Höhlen, wie die bei Dobarskoſſello in Montenegro mehrere noh befänden. Hieran zweifle ih nihtz denn ich ſelbſt ſah auf meinem Beſuche der Raſtowadazze. bei Bercelle auf der Höhe des Berges“ ein großes, mehr als einen Klafter breites Loch, das nach dem Auffallen der hineingeworfenen Steine zu urtheilen, in gerader: Richtung wohl an fünf Klafter tief war, Übrigens aber vielleicht nur