Zwölf Tage auf Montenegro : Heft 1. Reisebericht

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tenegriner zu haſſen ſchienen. Um von meiner Seite für die Unterhaltung meiner Gäſte zu ſorgen, zeigte ih ihnen verſchiedene zwe>mäßige Einrichtungen meiner Reiſe -Gegenſtände, unter denen ſie ein fleines, gutes Perſpectiv am aller unnügeſten fanden und laut darüber ſi<h moquirend bemerkten , daß ſie mit ihren bloßen Augen viel beſſer ſähen, was ich allerdings dieſen Naturxkindern, die täglich zwiſchen ihren grauen Geſteinen, ihren Blik üben und ſchärfen können, gerne zugab.

Während ich ſo mit dieſen Herren beſchäftigt war, hatte ſi< mein Zimmer aber auh mit niederem Volke angefüllt, das nach und - nah die Treppe unheilsſhwer hinaufgeſtiegen war. Mir ahnte ſchon, was mir bevorſtand: ich ſollte im vollſten Ernſte mediciniſche Praxis ausüben, weil ih nun einmal überall für einen mediciniſhen Doctor angeſehen wurde. Ich ergab mich demnach ruhig in mein Schi>kſal und bemühte mich, ſo viel ih konnte und wußte, die mir zugemuthete Stellung zu vertreten.

Mancherlei Leiden kamen zur Sprache; glülicher Weiſe von nicht zu gefährlichem Charakter, da doh ſämmtliche Patienten noh auf den Beinen und bei ziemlichen Kräften waren, unter welchen Umſtänden ih [mit ruhigerm Blute dies oder jenes verordnen fonnte. Auffallend war es, wie Viele über Magenbeſchwerden klagten, welche, bei Neigung zum Erbrechen, mit Appetitloſigkeit, mit einem Dru> in der Herzgrube und manchen andern Fatalitäten verbunden waren. Dieſes gewöhnliche Erbtheil der montenegriniſchen Krieger {hien mir, in ihrer unregelmäßigen Lebensweiſe einen Grund zu haben. Da nämlih der Montenegriner ſehr wenig genießt, ja bisweilen ſelbſt Tagelang hungert; wenn er aber ißt, entweder nur an dem groben Kukuruzbrodt, Knoblauch, Zwiebeln , Schweinefleiſch. Kartoffeln, etwas Wein, Branntwein, ſelten Milch und Eiern, oder im günſtigſten Falle an gedürrtem und gekochtem Hammelfleiſch und Fiſchen ſich ſättigt, ja ſo zu ſagen auf Vorrath bisweilen überſättigt, ſo müſſen ſich, wie ih glaube, gewiſſe Störungen im Verdauungsprozeſſe erzeugen, die auh auf das übrige Befinden deprimirend einwirken. “Hiezu kommt noch die fortwährende enge Einſchnürung des Leibes in den breiten ledernen Gurt, ferner das Gewicht der in denſelben geſte>ten {weren Piſtolen