Albanien und die Albanesen : Landschafts- und Charakterbilder : mit vielen Abbildungen
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nur ein gelinder Galopp den Unvorſichtigen reiten kann. Seitdem weiß Freund Wenng, daß es deshalb gefährlih iſt, albaneſiſchen Zigeunern Geſchenke zu machen, weil die winzigſte Gabe ein ganzes Lager hinter dem Gebenden einherrennen läßt. —
eun erhebt ſih zur reten Hand der ungeſähr 400 Meter hohe Mali (Berg) Barbaluſ it, ſo genannt nah dem gleihnamigen großen Dorfe Barbaluſ< i, und ſchon werden in der Ferne die an dieſen langgeſtre>ten Bergrücken ſi< anſchmiegenden Häuſer von Ku kli, das Ziel unſerer heutigen Tour, ſihtbar. Kukli iſt der Pfarr= ort unſeres freundlihen Führers, ¿D.-o n Andrea Miedia. In leuhtendem Weiß hebt ſi<h vom Berges2= hang das neuerbaute Haus Don Miedias ab, als wollte es herübergrüßen zu dem nah langer Abweſenheit zurück= fehrenden Hausherrn.
Don Andrea Miedia kam von Wien zurück, wohin er ſeinen Bruder, den neuernannten Erzbiſchof von Prisrend=-
Uesküb, begleitet hatte, welcher dortſelbſt im Sanatörütni
Offer ſich einer Blinddarmoperation hatte unterziehen müſſen. Im Krankenzimmer daſelbſt hatte ih bei ſeinem erzbiſchöflihen Bruder Lazsaro Don Andreas Be= fanntſchaft gemacht, und da er vernahm, ih wolle mit einem Freunde nah Albanien reiſen, hatte er in gütigſter Weiſe ſich bereit erklärt, mich in ſein Heimatland einzuführen. In Raguſa hatten wir uns dann verabredeter=maßen getroffen — Don Andrea war über Budapeſt Und Sarajevo, wir waren über Fiume und Spalato gereiſt und der“ würdige Prieſter und ernſte Gelehrte hatte mit uns dann über Cattaro Montenegro durchkreuzt, ein ebenſo angenehmer Geſellſchafter als genauer Kenner des Balkan. Wie muß er, der ganz Europa aus eigener Anſchauung fennt, den weite Reiſen dur<h alle Länder und in alle Kulturzentren des Abendlandes geführt haben, wie muß er ſeine von Natur und Kultur ſo wenig reich beſcherte