Beogradske novine

Nr. 157

Sonnta?

Belgrader Nacbrictiten

10. Junl 1917

Seite 3

Dtirchnihnirjt samtHcher, auf die F'ftrdcrung der Latidwirtschaft und monopolartiRe Aiifbringutig und Vertcilung dcf Kcwonncticn Bodenprcdukte bezughiaben'deit Verfilgung obiag.

Telejramme. »’neiisinvaliden-Aiisstellung In VVien. K. B. Wien, 9. Junl. Heute wurde die Ausstellung 5ler gcwerb!1chen KrlegslnvaildenScliulcn durch den Vertreter des Kaiscrs, Erzherzog Mai, erbffnet.

Tcuerungskiindgebungen In Chrlstianla. K. B. Christiatira, 9. Juni. Die gestrige Kundgebung gegen die Teuerung veriief ohne die ■geringste Ruhestoruiig. F.t\va 40.000 Persottcii Jiabeti slch daran beteiligt.

Katastrophales Erdbeben in San Salvador. Dle Hauptstadt uud sechs andere Stiidte zerstdrt. K. B. San Juan del Sur (Nioaragua), 9. Juni. Reuter ineldet: Ein Telegramm aus S a n M I g u e 1 (San Saivador) nieldet, dass die 60.000 Einwohner zahlende Hauptstadt von San Salvador voilstandig zerstort ist, unzweifeliiaft d'ttrch ein E r d b e b e n oder durcli deu Ausbruch elncs Vulkans. Ein weiteres Teiegramin aus TeguclKaipa besagt, dass auch sechs andere Stiiđte zerstftrt \vorden sind. Das lefzte Teiegramm, das noch aus der TriimmerstStte eintraf, besagt, dass im Dinkreis von 30 Meilen alies * e r s 10 r t Ist, Die Ein\vohner von Salvador lagern in den Strassen und Parkanlagen. Der en^lisdi- TnmzSsiscbe Gesensotz im Orient. Von Mohamraed Favld Bey, Vorsifzciidem der 2gyptischen Nationalpartei. Eln arabischcr Dicliter sagt: Im UnJrliick halt man oft fiir angenehm, \vas es ln AVirldichkeit niclit ist. Dieser C.edanke passt atu Frankreich in seinen Bestrebiutgen im Orient. Fraukreich hat trotz seinem Kantpfe gegen den reiigiosen Elnfiuss des tiirkischen Sultans in den mohanunedanischen Kolonien, \vShrend es die Ncniiung des rcligiosen Oberiiauptes beim Freilaggebet ftir Algerien und seine iibrigen afrikanischen Besitz'tingen verbot, die Wiihlereien Englands iu den arabischen Landern nie mit giinstigen iAugcn angesehen. Es fiirchtete mit Recht, sein Nebenbuhler im Oriont, den es friihcr das „perfide Albion" ibenannte, fcOnne Giiick Iiaben init seniem Versuoft, eiu Sultanat zu schaffen, -das alle arabischen Lknder einschltesse, und dessen ■Haupt ein Schattenkalif \vitrde, der von Eugland bezahlt und weltllch und kircltiich belierrsclit \verde. Eiuen solchen Stdtan kdnute Engiand bei deu tnohaninredanischen Untertanen Frankreichs gut brauclien, atm Frankreich in seimen Kolonlen Schwiorigkeiten oder geradeztt Amfruhr taid Emporung zu erregen. Ein von đen Fmglanđern eingesetzter, nur von Ihuen abhangiger Kalif wiire eine standige Đrohung fiir die franzosische Herrsohaft itn Gebiete des Islams. Uni điese englische Poiitik zu vereiteln, bediente siclt Franikreiclt im Orient und besonders in Syrien der kathoiischen Orden, vor allem der ! Jesuiten, aber aucli der Laienschirlen, die es so ziemlich iiberail einrichtete. Es snchtc sich besonders in Syrien ttnd

er den langst vergilbten modrigon Putz iutd Tand aus Grossiniitterchens Zeiten In Hiinden liielt oder in die altflamischem Laiidscliaften der hollandisclien Meister starrte. Das Hen)d aus spimmefeinem Gewebo cliarakterisiert Reichtum, das grobe iArmut, aber gleichviel, gestickt sind beide und gar oft sind die Ornamente đerart beredt, dass man gauz gut auf die einstige Tragerin und ihre geistigen Oualitaten schliessen kanm. Obzwar es niclit erw r icsen ist, dass die Serben ausschliiessUch dem byzantinisclieai Kulturzentrum amgehbrten, so ist andrerseits in der Ommimemtik der Einfluss von Byzanz tinleugbar vorltanden. Die einlinige, fortiaufcnde Volute, dann Sneinandergrcifende, im sich tviederkehrende Doppelvoluten, Schlangeniinieai, der eln- 'und mehrlinige AVcllcnmaander, Doppelhaken, das Ztauenornament, welches aus Ouadraten und Rechteoken enstanden, Zickzackbknder aus kotizentrischen Rhotnben entstauden, Kettcn von Doppelhaken, drei konzentrische Rliombcn, Miiandcrhaken mit mittlerer Fiilirungslime usw., alle diese Dekonationsweisen kamen aus don unteren Donattlandern, wo sclion in der Urzelt die Grujidmotive, namlich konzentrische Kreise, Ouadrate und Rhoiuben, bekaiimt warem. Wohl das umfamgreichste und schbnste Werk tiber serbische Stiokoruameutik sah ich bei Professor Vlad. Titelbaclt. Seiner faciimannischen Belehmng vendanke ich eine Fiille kostlicher Weisheit aus der geheimnisvollem Zauberwelt dcr serblschcn Folldore. Scine Muster- und besomders seine Ornamentensammtung in ihrer kiinstlerischen und petnlich genauen Ausftihrung, sowie die NomenMatur, die eine mftltevoile Lebernsaibeit Tepriisanfcieren, sind wohI eimzlg dastehend. Nach Titetbach bestand frliher das Frauenhemd eigentlich aus zwel Teilen: dem Oberteil (oplećak) aus feinerem Gewebe, Leinen- oder Baum-

Paiitstina elne bcvorzugle Stellting zu schaffeu. Die franzosische Werbearbeit liatte vor dem Kriege einen gewalfclgen Aufsch wung genominen im dem umworbenen Teile der Turlcei und gar in Aegypten, wo sie der englischen Besetzung allc moglichan und detLkbaren Scinvierigkeiten bereitete. In Kairo errichtete sie eine Rechtsschule, die zur juristischen Fakultat von Paris geliorte, in Kairo wie auclt in Alexandrien richtete sie Gymnasien ein. Sie schiitzte und unterstiitzte die zahlreichen Schulen der Briider vom christlichen Unterricht, dcr Jesuiten, der Afrikanisclien Vilter und vieler andrer Miinner- und Frauenorden. Der Gegensatz zwischen Frankreich und England hat die Griinder unserer Nationalpartei veranlasst, mit Frankreich gegen den Feind Aegyptens, England, Verbindungen anzuknupfen. Die cnglandfeindliche PoiitLk hielt an bis Faschoda, \vo im Jaltre 1898 auf die Drohungen Englands htn, Frankreiclt seinem Major Marchand befehleu musste, Faschoda und die Provhtz Bar ek Ghasal zu raume n tuid seine Expedition tibcr Abessinien nach Frankreich zuriickzuscltaffen. Mit Faschoda \var die englandfeinđllclie Politik wenigstens itt der Oeffentiickeit zu Ende. Die geheimen Wiihlcreien aber gingen \veiter. Alle Syrer Aegyptens \varen fiir Frankreiclt gewonnen, ausgenotnmen die von amerikanischen Missionaren zum Protestantismus bekehrten, umd das war bei w'eitem nicht die Mehrheit. Die Amerikanisch-Protestanten waren fiir England. Die Pariser Presse druckte ttnsere Aufsatze gegeu die englische Besetzung Aegyptens inmier gern ab, sogar iioch nach der Griindung des herzlichen Einvernehmeus im Jalire 1904. Das ,,Sićđe“ verbffcntiichte z. B. 1912 z\vei Aufsatze, die icli ihm von Konstantinopel eingesandt hatte. Darm liatte ioh Frankrciclt und Russland vor dcr Gefalir gcwarnt, die ihnen aus đcdt Umtriebcn Eiiglands und seiater Gefolgsleute gegen den Kalifen in Konstantinopel tmd fiir eiiten Scliattenkaiifen in Kairo drohten. Und auclt England \viirđe sich noch lieutc keht Gewissen daraus machen, den jetzigen Schatteukalifeii in Kairo aiich gegen seinen zeitweiligen Bimdesgenossen Frankreich auszuspieien. Auf đen \virkliciien Kalifen in Konstantinopel hat cs nie die geringste Riicksicht genommen, trotzdem dieser beim indlschcn Aufstande 1857 und der Erltcbung đer Aegypter gegen die | engiisclien Bedriicker 1882 das Entgegen- | kommen gegen En'gland verzweifelt \vcit getrieben hat. Der Welfckrieg hat aber doch die franzdsisch-englischen Bezieliungen im Orient einigennassen geSndcrt. Frankreich lialf Engiand bel der Revolutioniemng des Scherifen von Mekka gegen die Tiirkei, crkannte ihn sofort als Herrscher des Hedsclias an und sandte an Jim 'Ciue Abordniiiig setn'er moiiaminedanischen Untertanen, um ilim anjd seineit Kindern Geschonke und eine grosse Gcldsuntme zu 'iiberbringen. Frankreich suclit durcii arabische Zeitungen, die in Paris erscheinen ttnd 'die iu der Tiirkei verbreitet vverđen solien, den Einfiuss des osmanlschen Kalifen zu uniergraben. Es begliick\viinschtc England zu seinent Einzuge iu Bagdad usw. Merkwiirdigcrweise \verden all diese VerSffentlichungen von den moliantmedanischen Kolonien Franikreiclis angstlich ferngehalten. Dort wagt man zum Volke kaum gegen don Kaiifen zu sprechen. Der Herausgeber der ,,Mohammedanisclien Wclt“ („Revue du Monđe M'US’Ulman") Lechatelier, liat allerditigs drei Biinde mit Erklanungen irgendvvelclrer Beamter oder sonstiger Moliammedaner itt den franzosischen Kolonien zugunsten des Verbandes gegen die Tiirkei verdffentiicht;

wollgewebe (bisus), mit \veiten Aermeln, reich mit Sfcickereien verziert. Es reichte bis ztt den Hiiften. Der Unterteil Hemdstock (skut stan) ist aus groberem Ge\vcbe, Leinen, Hauf, . seltener BauinwolIe, und reicht bis zttr Wademnitte odcr bis zu den Fusskndcheln. Dcr Saum, oder besser, der untere Hemdrand ist mit •ciner Bordilre oder mit elnem aufrechtstehenden Batimchenmuster vcrzlert. Jetzt sind bcide Teile in den Hiiften zusammengenalit. Friilter liatte der Hemđstook Achselbiinder utid reichfce bis zum Busen. Der Oplečak mit Aermeln reichte bis zu den Htiften und \vurđe mit dem Giirtel (tkanica) festgehalten. Aermei unđ Brust sind gestickt uird noch heutc tragen die Slawiimen, wie chedem in BOhmen, Mahren, Sclilesieit und in der Lausitz, Oplečak und Skut. Von aberglSubisohen Brauchen erzahlte er mir folgende: „Die Madchen mussen ilire ganze Ausstattung selbst spinneu, nalten uud sticken, olme jede fremde Beihilte. Wenn sie nun beim Spiimeii oder Sticken bls tief in die Nacht arbcitend, vom Hahnensohrei iiberrascht werden, so brennen sie sogleich den Fadeu am Liclite an tmd legen die Arbeit fort. Wenn beim Fertiguahen der ganze Faden laufgebraucht ist, so gilt das als bftses Omen, denn jene Person, fiir die das Kleiđungssttick bestimmt ist, wird bald sberben, bedm Gegenteil dagegen ■lang le'ben. Damit der Mann gefeit sel gegen alle Unbi'li und Drangsate im Leben, idsst er beim Anziehen eiines neuen Hemdes sein Messer, mit der Spltze nach abwiirts, durcbgleiten, dass es im Boden stecken bleibt. Damit der Ehegespon treu blerbe, tritt 'die Frau belrn 'Anziehen elnes neueat Ileindes sanft mit dem rechten Fitisse auf die Halsgegend des Hemdes. BSuerinnen, die kinderlos sind, hdngen đas Hemd ilber Nacht auf den Ast eines

aber all diese Erklarungen richten sich nur gegen die Jungttirken, nicht gegen das Kalifat der Osmanen. Dasselbe giit filr dic in Paris gedruckte arabisclte Gedlchfsammlung Salut au Drapeau. So sehr Frankreich auch đie englische Politik im Orient jetzt zn begiinstigen scheint, su angstlich vermeldet es, seine mohammedanischen Untertanen, die noch immer im Sultan in Konstantinopel ihr rdigibses Oberhaupt sehen, vor den Kopf zu stossen. Dcr stille Gcgeusatz zwisdien der Englandfreundschaft und detn eigenen Interesse tritt noclt mehr ln der syrischpaliisthilschen Frage zutage. Diese Liinder umwirbt Prankrcicii seit den Kreuzziigen als iiltoste Tochter der katholischen Kirche, es betrachtet sie ais das tiirkische Oebiet, das ilirn bei der Aufteilung der Tiirkei unbedingt zufalien mtisste. Es soli sogar mit Kriegsbeginn ein Besatzuiigslteer ftir Syrlen und Palastina aufgestellt haben. Die in Syrien und Palastina gelandeten Franzosen sollten dies Oebiet gegen Englanđ V'erteidigeiiL Und England soll mit Rulie zuselien, wie Frankreiclt sicli so nalte dein ertraumten arabtsclien Reiche Englands einnistet, das doch auch Palžistina einsdiliess'en soll? Vielleicht soll gar Syrien ein Tcil des neuen engliscli-arabisclton Rciches \verden; dann besdsse England den canzen Orient mit ail scinen drei Hauptstadten: Kairo, Damaskus ttnd Bagdad. Alier.diugs ist đas vorerst nur eine Amiahmc. Frankreich und Englanđ inachen slch das Fell des Bareu streitig, den sie noch nicht erlegt haben. Der Bar aber verteidigt sich jetzt schon seclts Jahrhunderte lang mit Geschick; er wird auch jetzt zweifellos trnit lneiler Haut davonzukommen wisscn. Aber eine kluge amkl wo , hlunterrichtete Di'plomade konnts schon jetzt und erst recht behn FrieJensscliluss dcn engllsch-franzdsisdhen Gegemsatz int Orient in Rechmmg stellen. Dieser Oegensatz liat im der Vergangenheit die beiden der Tiirkei jetzt feindlichen Kolonialmiichte entzweit uud wird sle in Zukunft nooh melir entzweien. Sictit und Lund. SEir. GetienHen uellnnđ Ktinia RieMnSers. Der a-achfoigenđe Artikcl wurde uns vom Autor, k. serb. Major Lazarov'ić, .der sich derzelt itt biilgarischer Kriegsgefangenschaft befindet. zur Veroffentliclvung eingesendet. Nacli Deinem tragis: Iveii Ende atn 29. Mai 1903, naclt jetien Demiiigungen, \velcho im Laufe <ler leizten 14 Jaltre Deinem Lande auLrlegt vvurJen. siehst Du uns hier versammelt, uin das Oal D ines Orablichtes durch cinigc Tropfcn der Tranett diescs Volkes ztt speisen, durch Tra oi der Reue, attf đass es nie verlosche. Ungliicklirher K6"ig, unglucklicher Kriegsherr, \vie grossartig \var doch die Stunde, da Dain Lepfcnss'ern hianieJen suftauchte itnd \vie grassiich der Atigenblick, da er jah ver'osch. Als Du geboren \vurdest, vergossd Deinc Offiziere, vergoss Do'u Heer sein Horzblut fiir das Wohl des Vaterlandes und fiir Deine Grosse; damals \varen die Geschiitzo vor Dsligrad gegen den gemeinsatnen Gegner gerichtet — Deinen Gcist hast Du aber unter den Revolverkugeln Deiner Offiziere aufgegeben!... Das V'olk, das Diclt bei D iner Geburi tnifc soeligein Lacheln b’egriisste, we'.thos mit Dir dem Eiutritt einer schonereu Aera,

fruchtraigeii'don Obstbaumes, rnit dcr Halsseite mach unten. Unter das aufgehaugte Hemd stehen sie ein vollgefiilltes Glas VVasser. Bei Souneuaufgang geitcn sie und trinken das W r asser, das int Gefasse vvar, aus. VVcim die Bauerin von schvveren VVeiien bcfallen \vird, liisst sie ein Hiihnerei 'durchs Hemd gleitem, đamit sie leichter gebiire. Sfcirbt jemand int Dorfe, so werden seime Klerder nach Ablauf von 40 Tagen a'U'Sgevvaschen, an die Sotiue zum Trockuen aufgehSngt, dann tnit VVeihrauch ausgerauchert. Das Hentd aber, 3n dem er gestorben, wird ins Wasser oder auf einem Kreuzweg w.eggeworfen. Die iibrigen Kleidungsstiicke werden au arme Leute verschenkt. Wenn der Bauer zum crstenmal aufs Fdd geht um Getretde zu saen, so wirft sein VVeiib cin reines Hemdchen ihres Sdhnchens in den Samen, damit die Fruclit vor Unkraut bewalirt bleibe. Bel 'der Hochzeit ist folgender Brauch: Ftoidet die Gevatterln (kutnlca) nach 'der Brautnacht allcs in Ordnung, so wird das Brauthemd tn etn Sdeb gelegt und Jeder Hochzeitsgast tegt eine Gotdmiinze darauf. Bevor die Braut ihre Kleider anlegt, werden alle, anch das Braut,hemd, gevvogen, ohne aber auf das Gcvvicht zu acliten, denn die Handtung ist nttr etne symbolische. FHrtet der Fhemann, oder glaubt die Frau Grund zur Untrcue zu liaben, so vvickeU sie das Hemđ, das er anztehen soll, 'bei Volimond auf die Brtmnen- oder Miihtradwelie, damit sioh seine Gedanken von der Nebenbuhlerin abwenden. Hemden worden nie am Dienstag, wenn Neumond ist, gewaschen. Es gibt zweleriei Sjmnbote: solche aus der Mvthologie tmd solclte aus dein Aberglauben. Die mythologisclien SymboIe wurcten ins Christentum hiniibergeuom-

| »iner besseren Zukunft, die Erfuilung langa j gehegter Wfinsche erhoffte, senkto Dich unter Schfissen, blutig, von Wunden bedeckt, zerfleischt ins kalte Orabl So freudig Dcin Eintritt ina irdische Leben war, untso grassiicher und schaiierlicher war Dtin Lebensende, um so beschamender war es ffir Dain Volk, weLhes sich von Dir auf ewigo Zeiten trennen musste, ohne Dir eine Trane nachwoineu ZU konnen. Du verliessest iius uud itach Dir blieben Abgrund und Finsternis zurfick, die schliesslich Dcin ganzes Vo!k verschhn o e:i! Und \ver waren doch diejenig n, welche Dich meuchlerisch, verbrechcrisch zerflcischten? — Das waren seibisclio Offiziere, und zwar solche, \velche sich zu Deinen Lebzeiien vor D r ncrgton. D s war dasselbe Heer, welches Dir Treae gtschtvoren hatte; diesdbe Hand, wcl:ho jene bei ihrein Treuschwur, Gott zum Zeugcn anrufend, zuin Himmel hoben, die sclilug vorbrecherisch nach Dir!... Mehr derm je int Laufe djeser vierzehn Jahre, seit Du nieuchliiigs ermordet \vurdest, richten wir heute unser« Augon zum Himmel, um vou Gott d'S Heil ftir Deine Scele zu crflehen. Und dieses Gebet aus dcin zcrstorte.’t und vcrnichtcten Serbieu muss um so lautcr zuin Schopfer dri igen, muss utn so ni hr Gnade bei ihin finden, da es von c'ncm in Elend und Not versunkenem Volke r.usgeht, welches seine Machthabor, Deino Morder, endguitig ins Unglitck geslfi-zt liaben. Dn \vurciest ans Krouz geschlagcn.. ttnd mit Dir auch tinser Vateriand, Dtt \veilst nicht mehr unter dett Lebenđen abcr auch Dcin Heimatland rochelt schon seit vierzehu Jaliren in Agonic! Dio Hand jcner selbcn Verbrecher, \velclio crst Deinc Freundschaft suclile, \velclie sich Dir zu Deinelt Lcbze te t pharisaisch darbot, um Dich dann grausatn zu zerfleischcn und die Bando, \velchez\visdieri detn Volko ttnd dem letzten Sprosslingo der Obrenović bcstandcn, jalt ttnd blutig zn zerreissen. Heute, da \vir all das iiber Serbica ltereingebrochene Ung tick schairen, \vclches jene selbcn Verbrecher, die H a n d a n D i c li 1 e g t c n, n u n a u c h ati f De in L a nd hcraufbeschworen, senđen wir uiisere hci seiten Gebete •zii Oott dcin Herrn, auf dnss er D.iner Martvrerscele gnadig tein 111030. Zti Grundo gericlitet, geJe.uulijt und bcsciiamt c-flchen \\ir vom Allmachtigen Gnade ffir Dcine Seele! Von den himml'schcn Hoheti sieltst Di die Katastrophe, \velche iiber D iu undankbares Volk hereingebrocben ist... Di siehst jcne Unzahl traucrnder Miittor, \velclte, die Hande gefaltet zu andachtigem Gebefce, vom Schine-ze gebeugt, Gott 3 Gnade fiir Dich erflehen und g'eichze't g Doiaen tmd Dciues VoIkcs Morđern fluchen! Du siehst uun Deine uttd Deiues Volkes \vahren Lreunde, dle hettte um Dein Grab versammelt sind, da Du ihnen nicht nichr zu helfen vermagst,.. heuto, da Deine ganze Heimat ein einzfges, unendliches Grab darstellt! Heute, da Du auch Deinen Mord ra, den L c i g 1 i n g c 11, imgefalirlich gctvorden bist! Siehst Dti uns, sielist Du dieses betrogeue, unp-luckliche Vo'.k? Sichst Du jone Unmengen Wit\vcn und Waisen, si iist Du jenc Tattscnde und Abertaussnde gramge'. engter Eltor •, \velche Deiuo Morder verdammen, dio MSrder des serbischen Volkes? Siehst Du tiia gcfcauschten Hoffnungen Deines Volkes?

mejt itnd haben die -alte Bedeufcung mehr oder weniger verloren. iu der Naclit vor dem St. Georgstag gehen die aifcen Bauernweiber mit den juiigeii Frauen .ttud eiuigen Mađchen um hei'lsame Krauter ztt sammein. Sie traclifceii eine Fledermaus zu fangcu, toten sie uud iegcu sie in cinen Atneisenliaufein, damit die Tierchen die I-leischtcile abnagen. Ist dies nach einiger Zeit griindiich besorgt, so wird das Skelett, an dem di'e Sehnen geblicben, herausgenommesn. Die FKlgelkinochen haben Aeluiliclikeit mit dem Rechen (grabljice, grablje) uud eim Ornament atif den Hemden hat in den Hauptztigen die seibe Form und den selben Namen. Es wird geslickt, damrt der Liebgewonnene 'bliud werde gcgcn andere Madcheu uttd nur sie liebe und treu blei'be. Das Fiugerornament ist eine fiinfteilige Btattform uud wird gew6hnlich auf Hemden unđ Handtiichern gestickt ats Abwelirmittel gegen den boscn Biick. Es geniigt, đie rechte Hand init gespreiztetn Fingern schueli gegen deu Gettatore auszustreckcn. Okretaio, das Haikienkreuz, Svastika, mit naclt rechts g'iskehrten 4, 5, 7, 9 Armen, mit oder ohne Kreis, tst etn Omament, welches sicher gegen Hexen und todse Vi'len (Nym'pliein) hilft. Attch ist es ein Mitt-el gcgen Untrcue, wenn đle Vilen es dem Jiiugling angetan habeat, so dass er zum VVeibernarr wurde und ihnen nachjagt uu'd ant fiude wahnsinnig wird. Mythologisch ist das Symbol der So'iine, also Gott Svakovld (der Allselteude). Aus der Pflauzentvelt enttehnte Ornameutmotive rnit symb(»lischer Bedeufcuug itn6gen ltier nur einige crkldrt werden. Die funfblattrige \vilde Rose entnaturahsiert ais Ornament auch auf Hemdeu, und zwar auf der Brustwarzengegend am Oberteil, ist das Symbol des reinen Miidclieus.

Siehst den erledhften Thron, dis zorstorten Ideale, das zu GranJe gerichti-t» und ins Unglfick gestiirzte Volk? Ja, d er heutige Tag ist dei traurigste, der sch\verste, der triibste Tag in Djin m einstigen Serbien! Dfister ist or ang^-brochen ... unendlich finsier hat er sich angekundigt... Dcin Serbien Lesteht nicht mehr!... Dio Frfichte D.Lies jchro’.an^en i-ir.s> gon Schaffons sind verschvvunćea. Oorado hcute eilt Doin Vo’k, auf Deimem Grabo seine Taten zu brichicn uni Vergebung zu erflehen, diescs selbe Vo'k, welches einst sprach, Du liebest cs nicht, dieses selbe Volk, wo]ches nur ein ischariotisches Lachen fand, als Du meuchlings gemordet wurdcst, als man Dir die Domenkrone atifs Haupt s:tzte, als inan Dich unnienschiich zerfleischte. Ja, houte liat das gesainte si rbisdtu Volk erst cingesehvn, was Dtt ili n \varst, ln-tite erkcnnen auch D-ine blutbofleckteii Morder Deisnen VVtert. Heute erst sind sie zum Bc\vusstseiu gelangt, dass die Hand des Herrn schwi‘r auf ihnc-n ruht, heute, da das Volk gu\vahr \v.tJ, was ihm das ungesulin'e Vc'brcchen gebracht hat! Hcuto ist sich das ganze Volk bc\\nsst, dass D.-iue Morđer von nichts anderem b:\seelt \varen, als von M a c h tgier und Blutđurst! Die finsteren Mordgeseilen wah|teii di« Nacht, diese selbe Nacht vor vierzrhrt Jahren, uin unter ihren dnnkeln Fittichen ihre Bluttat, ihre Scham und Schande zu verbcrgen! O Martyrer, o Konig und Herr! Unt'-r den Todesstossen Deiner Offizi rj hast Du Deinen Geist aufgegeben, deu Blck unverwanđt auf Deine MorJer gerichtett Du sahst sie an lmd sia, berauscht \oa ihrer Bluitat, sinnlos vor Mordlust, sie verstanden den letzteu Blick Deines breclienden Auges nicht. Sie haben niclit gealiut, dass der Mordstalii, den sie grausam iu Deine Brust senkten, gleichzeitig noch tiefer in das Herz Serbiens drang, class Dein Tod den Tod des serbischen Volkes bedeutct, dass Dein letzterer Blick sagcn \vollte: ,,A rntes Volk!” Sie haben ihn nicht verstandcn ... S:a \varen voni Blutdunste betautt ttnd geblendet, ihre Hande erzitterten angesichts d r verubten Mordtat, ilir Gesicht verzerrle sich zur Verbrccherfratze! Du hast Deinen Geist unter den Kugeln und den Sabeln der Verbrecher aufgegeben. Du versclnvandest von dicser Erde und im Lande herrschie fortan ihr despotischer Wille, \velcher ihnen iiber Volk und Vaterland sfcand. Dio Verschw6reranarcliie iiemmte jegliche Ent\vicklung des Landes, ‘der finsterc Abgrtimi tat sich gahnend auf. Das Herz will heute den zahjlosen Maunern, Fratien und Kindern bechen, die heutc zu Deinem Orabe e!lan, das Herztvill ahnen zorspringen, \venn siedaran denken, dass auch sie alles verloren haben... Alies, ihre Gatten, ihre Vdter ihr Vaterland! Vollo vierzehn Jahre sahen sie jene Verbrechcr ungestraft iin Lande schalten und walton, volle Vierzehn Jahre sahen sie zu, wie jene, Recht tind Oott verneinenđ, das Verbrechen verhsr lichten tmd taten, als ob nur sie Recht auf Leben ttnd Gedeilten hatfcen. Sie herrschten und d s Volk musste schweigen. Gott war fiir s:a nur der Gott im Hinimel, sie aber fiihlten sich wie Gotter auf dieser Erdo. O ihr Verbrecher! O ihr traurigeit' Sohneetires Vaterlanđes! \Varum ver chiosset ihr cure Augen vor Gerechtigke't und VKahrheit? Warum \var ouere Saat i i ouror

Nelkc (karanfil) als Ornameut ist das Symbol der gliicklichen Liebe. Erbsenornament (grali), 5, 7 bis 12 als Aelire oder Traube, stellt Uoberiluss iu allem dar, Nakovati'J, der Ambos auf Giirtel tmd Hemd oder Tasclie vcrs'mmlicht Stiirke und Ausdauer. Der Ambos war dem Gotte „Penm“ gewedht us\v. Dic besten und prachtvollsfcen Hctnden iindet man im Moravafcaile, in der Umgebung von Nisch, Zaječar, Alckshiac, Rndniic, Prlzren, Priština, Skoplje, Negotin, Levač, Skopska crna gora amd andern Orten. Lcider wurde iu e'uiLgen Gegeuden das Volksomameut durch deu Import wert- und gesclimackioser Stiekvorlagen verdorben. So brachten gewisseulose, habsiich-tige Elemente Piiisciisciiiirzen mit Moosstickercien m den Handel, tauschten d'iese fiir lieimisclie Handarbeit um uu<f liesscu sich fiir den wertlosen Scltumf noch 10 Dinar aufzahlen. So gesc'telien In der Umgebung von Belgrad uu,d Sabac. Die Nomenklatur der Voiksoraamentik tst in den Hauptziigen folgende: jabuka = Apfel, perce = Feđerchen, puokc = kmopfarti'ge Beere, kolo = Rad, grarva kuikasta = Hakenzweig, kifcež = Blumengewinde, granče-putir = Kelclizweig t karanfil = Nelke, razllčak = Korn'blume, ruža = Rose, rada = Margerite, prstallja = Flnigertiiatt, okretalo-svastika = Hakenkreuz. Es fst natttriich ganz nnmoglich, aite vorkommcnden Eiemenfce der Volksomamentlk satnt der jewei!igen Bedeuhmg und welchem Origina! aus der Nahir sie entnommen sind, anzufiihren. Z. B.: Iif einer ibreiten Bordfire ist 6beu ein Ornament gestickt. Zwei Tainnen, ta der Mitte etne 'bliihende Rose. Alles ist ireln ornamenfcal, entnaturaiisierend behandclt, so dass es bloss an das Original erinnert. Symbol: Zwisclien zwel JUnglingen ein