Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.
ZU Die lebten Tage eines Raiſerreichs.
bleiben mit meinen getreuen ungariſchen Huſaren zu meiner perſönlichen Esforte zurü>. Von heute in drei Tagen ſehen {vir uns, ſo Gott will, bei den ſieben Norias im Cerro Gordo twvieder. Leben Sie wohl, meine Herren !“
Dies war der lehte Kriegsrath, den Maximilian mit ſeinen wenigen Getreuen gehalten hat, denn von jet ab überſtürzten ſich die Ereigniſſe.
Auf ſpeziellen Befehl des Kaiſers mußte ih mich eben= falls den ungariſchen Huſaren anſchließen, und ſo gelang= ten wir am 6. Mai, gerade an meinem Geburtstage, zu den Norias. Es ſind dies tiefe, vom Präſidenten Buſta= mente in einex Entfernung von etwa 120 engliſchen Mei= ſen von der Hauptſtadt am Fuße einer Bergkette angelegte Ciſternen, ohne welche auf dem wüſtenartigen, waſſerarmen Hochplateau jede militäriſ<he Operation unmöglich wäre. Gegen Abend deſſelben Tages langte Mejia an und am folgenden Morgen Miramon. Der Lebtere brachte übri= gens feine Verſtärkungen, denn überall im Lande regte fich der republikaniſche Geiſt, und die detachirten Truppen ver= ſagten den faiſerlihen Generalen den Gehorſam. Die Dauer dex Monarchie zählte nux no< na< „Tagen, ſo viel fonnte jeder Unbefangene ſchen. Maximilian war aus8= ſchließli<h auf den Reſt ſeiner öſterreichiſhen und belgiſchen Regimenter angetwieſen.
Mejia übernahm das Kommando über den linken Flü= gel, der 2000 Mann zählte; unter ihm kommandirte Oberſt van Nompay; Miramon , mit einex gleich ſtarken Macht, übernahm den rechten Flügel, während General Zach, unter welchem Oberſt Lopez kommandirte, das Centrum