Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.
Novelle von A0 EIE 145
Nobert lachte übexlegen. „Von unſeren magſt Du Recht haben; Fräulein Spör iſt anders.“ :
„Laß Dix keinen Sand in die Augen ſtreuen von yor-= nehmem Gethue !“
„Sie iſt weit entfernt davon, die Vornehme zu ſpielen!“ vertheidigte Robert eifrig. „Sie iſt ganz beſcheiden, aber ſo verſtändig, daß man ſelbſt nux Vernünftiges mit ihr ſprechen mag; und Alles, was ſie angreift, fliegt ihr von der Hand. J<h habe nie einen Burſchen gehabt, ſo viele ih ihrer au<h anlernte, der die Bindereien ſo raſch bez griffen und ſo zierlich und geſhma>voll agusgeführt hätte, wie das Fräulein.“
„Dexgleichen mag ſie können, Sophie wax frühex auh nicht ungeſchid>t, “
„Fräulein Sþpör iſt ja- eine geprüfte Lehrerin, die verſteht ſi<h auf ſchriftliche Arbeiten und kann gewiß re<hnen.“
„Nun, fo verſu<h's, wenn ſie will, wir haben ja keine Wahl!“
Robert nahm eifrig und hocherfreut übex ſein Vorz Haben die nöthigen Büchex und trug ſie zu Melanie in die Laube. Ex ſete ihr auseinander, um was es ſi<h Handle und fand ſie völlig bereitivillig.
„IG hoffe die Arbeit zu Jhrex Zufriedenheit ausführen zu fönnen,“ ſagte ſie, indem ſie mit ihm die Bücher dur<ſah.
Ex zeigte ihr die Buchſtaben, welche halbe und vievtel Tage bezeichneten, ex bere<hnete mit ihr die Lieferungen an gutex Erde, an Geſträuchen und Blumen. Ex lehrte
Bibliothek. Jahrg, 1884. Bd, VII. y 10