Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.
Roman von Georg Hartwig. O)
im Auge, in welchem ihr Gatte ſeine Toilette für das Feſt des Präſidenten beendete.
„Gretchen,“ lächelte Tante Käthe, dem Lampenſchirm einen Schwung gebend, daß er das Ende des Zimmers in Dämmerung verſeßte, „Du wirſt Hans zeitig genug zu ſehen bekommen, wenn ex fertig iſt!“
„Jh wünſchte, ih könnte ihn im Geiſte begleiten! Es iſt ja findiſh von mix und liegt gewiß in den größeren räumlichen Verhältniſſen, aber ſo oft Hans jeßt fortgeht, ſo oft empfinde ih ein Gefühl, als fehrte ex mix niht zurü>. Und dann dieſer eigenthümliche Dru>, welcher mich hier nie verlaſſen will!“ Sie zeigte auf ihr Herz. „Glaubſt Du wohl, daß ih ſ{<on davon träume ?“
„Wovon, Kind?“ fragte Tante Käthe anſcheinend harm= los, während ſie in Wirklichkeit beſorgter denn je über Margarethens braunes Haar ſtrich.
„Nun, daß irgend etwas Feindliches ſich zwiſchen Hans und mich ſtellt! Geſtern Nacht erwachte ih davon und fonnte das Furchtgefühl nicht ehex verwinden, als bis i<h mich dur eine Berührung ſeiner Hand überzeugt hatte, daß Hans wixkli<h no<h da war. Aber ih that es ganz leiſe, Tante Käthe, um ihn nicht zu ſtören; Du ſollſt es ihm auh niht wieder ſagen, wie lehthin, als i< mi< bei Dix beklagt hatte.“
„Schelte verdienteſt Du, wenn Du nicht eine ſo rüh= rend gute, kleine Frau wäreſt!“ rief die Stiftsdame eifrig. „Es hätte Deinem Manne gax nichts geſchadet, eine Stunde mit Dix zu verplaudern, bis Dein Blut ſich beruhigt hätte. Träume liegen im Blut. Wenn ih Dix nun ſage,