Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.
Roman von Georg Hartwig. 41
den Vexkehx in dieſen Kreiſen ja geſchaſſen!“ ſagte Mar= garethe, ihre bleihe Wange an ſeine Hand drücend. „DU und Tante Käthe!“
„Vermuthlich meines nächtlichen Solo?s halber |“ fiel Leßtere ſchnell ein. „Gretchen wird boshaſt, wie ih ſehe! Sie weiß, daß ſie nächſtens ein Etwas in den Armen hält, welches eine ſ<önere Muſik machen wird, als alle Solis der Donna Meni oder Mena zuſammengenommen, von Ballmuſif gar niht zu reden !“
„Tante Käthe hat Recht!“ ſagte Meiſchi>é, ſeine Gattin auf die Stirn küſſend. „Schlaf“ wohl, Margarethe! F< werde Sorge tragen, Dich ſpäter nicht zu ſtören. Gute Nacht, Tante Käthe! Bringe Margarethe zeitig zur Ruhe, ſie ſieht müde aus!“
Die junge Frau bli>te ihm mit ängſtlicher Spannung nach. Sie konnte das abermals heftig aufſteigende Angſt= gefühl fo ganz niht unterdrücen, unwillkürlih rief ſie leiſe feinen Namen.
„Dans !“
Augenbli>li<h kam er zurüc und nahm ihre Hand in die ſeine.
„Nun?“
Verlegen halb und halb beglückt ſchaute ſie vor ſi{h nieder, während Tante Käthe das Zimmer verließ.
„Was denn?“ fragte ex freundlich.
Sie war über ſi ſelbſt verdrießlih, dennoch that ihr ſeine Gegenwaxt unbeſchreibli<h wohl. Deshalb gab ſie ſeine Rechte auch nicht eher frei, bis ein leiſes Zittern ihm ihre nervöſe Erregtheit kund that.