Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.

Roman von Georg Hartwig. 48

fertigen Entſchluß eines Lages zu überraſchen. Lante Käthe wird Dix gern beiſtehen, fie operixt ja doh immer für Dich gegen mi<! Und nun nochmals gute Nacht, Margarethe! Sei meine verſtändige kleine Frau und wache nicht etwa, bis i< zurü>fehre !“

„Nein, ſicher nicht, ih verſpreche es Div!“ ſagte ſie, dankbar zu ihm aufſchauend. „Mir iſt jezt viel freier zu Muth. Amüſire Dich gut und denke niht mehr an mi<!“

Ex drüdte herzlih ihre Hand an die Lippen und ver= ließ das Zimmer. :

24.

Seinem Verſprechen gemäß hatte Herr v. Exleben dem heutigen Feſte den Charakter eines Roſenfeſtes zu verleihen gewußt. Die Arrangements, welche ebenſo ſehr den funſt= verſtändigen, als den reichen Gaſtgeber verriethen, waren mit einer außerordentlichen Sorgfalt getroffen, ſo daß ein berücender Schimmer liebens8würdiger Zufälligkeit alle wohlbere<hneten Effekte ſinnig umſ<hleierte. Zufall ſchien es, daß die herrliche Statue der Venus aus einem blihen= den Roſenhain auftauchte, Zufall auh, daß die Muſe des Geſanges in ihrer verſte>ten Augenfälligkeit einen duftenden Blumenkranz um ihr göttlich ſ{<önes Haupt geſ<lungen und daß zu ihren Füßen Roſen verſtreut duf= teten, Symbole, welche Garda Menari an die zärtlichen Geſinnungen ihres Gönners und Verehrers erinnern ſollten. Es blieb ſelbſt den Habitués der Geſellſchaſt ein Geheim= niß, woher Herr v. Exleben dieſe Ueberfülle von Roſen Herbeigezaubert; ſie glühten und leuchteten und dufteten in ſüßbetäubender Mannigfaltigkeit, wohin das Auge ſchaute,