Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 6.
IA Der lebte Folkunger.
jenigen, der zu nahen ihn jebt eine wunderbare Sehnſucht beſ<li<.
Gebhard und Hako wurden nicht wenig überraſcht, als dex Dienex des Senators im Rathskeller, wo man eben in dreiſter Weiſe über Politik ſtritt, nicht blos den Sohn zum Vatex beſthied, ſondern auh meldete, Seine Geſtrengen wünſchten den Norweger Hako Torſten ebenfalls zu ſprechen ; das Erſtaunen der jungen Leute wu<hs aber no< mehr, als der Diener Gebhard die Neuigkeit zuflüſterte, Herr Blaſius Sture habe im Warendorpſchen Hauſe ein Aſyl erbeten für eine Dame der däniſchen Königin.
Während der ſonſt ſo ühermüthig dreinſ<hauende Geb= hard eine gewiſſe Beklommenheit zeigte, als er und ſein Genoſſe bei dem Senator eintraten, bli>té das Auge Hako's frei und ruhig, ex verneigte ſich mit Chrerbietung, aber ohne Furt oder Scheu vor dem mächtigen Rathsherrn der Hanſa.
„Bei allen Heiligen ,“ rief Warendorp, als jein Auge den Fremden gemuſtert hatte, „Fhr gleiht dem König Hakon, als wäre er ſelbſt von den Todten erſtanden. So ſah er aus, als i< ihn warnte, mit König Waldemar ins Feld zu ziehen und ex troßig den Bund mit der Hanſa verſchmähte. Hat Euch die Königin Margaretha geſehen?“
„Nein, edlex Herr,“ verſeßte Hako, dem bei dieſen Worten das Blut in die Wange geſtiegen, „und ich wollte es auch nit; ih bitte Euch, zieht keine Schlüſſe aus meinem Ausfehen, ih bin nichts Anderes und will nichts Anderes ſein, als ein Seemann, der Brod und Arbeit ſucht.“
Der Rathsherr warf mißlrauiſche Bli>e bald auf Hako,