Bitef

Freiwillig oder nicht, er hats getan Wenn du ihn einholst jetzt was hast du gewonnen Wenn du zu spät kommst was hast du verlorn. Aber als ob sie nicht zu mir gehörn Die Beine rennen weiter. Dann Hör ich ihn stolpern durch das harte Schilf Aufs Tiefe zu, den Toten im Genick. Ich denk noch; pgut daß er nicht schwimmen kann Da stirbt sichs leichter. Dann hör ich ihn brülln Im Ersaufen. Damals was hätt er machen solln als schießen. Der Laden ging auch gut nachdem, die halbe SA gab sich die Klinke in die Hand Blut fängt Fliegen. Aber das ist auch wahr: Er hätt sich nicht abjagen brauchen jetzt Nach einem schnellen Tod und über Nacht mich Zur Witwe machen, weil der Russe kommt Hätt er den Amerikaner nicht erschossen Der hatte auch Befehl und Krieg ist Krieg. Wer konnte wissen daß es anders kommt Eh Gras wächst über den, ein Sieg nach dem andern. Und jetzt ists so gekommen und er stirbt jetzt. Das soll vorbei sein. Warum bleib ich stehn Halt mit den Händen meine Beine fest Daß ich nicht losrenn und hol ihn heraus. Er ist mein Mann. Daß ich mit ihm, sterb, weil ich Mit ihm gelebt hab war nicht ausgemacht. Ich bin ihm eine gute Frau gewesen Der Laden und der Haushalt und die Kinder Und immer noch die Beine aufgemacht Wann ers gewollt hat. Und wie seh ich aus. Hände wie Reibeisen, Hornhaut auf den Knien. Meine besten Jahre. Wem bin ich was schuldig. Er kann nicht schwimmen. Ich hol ihn heraus. Wenn er mich mitnimmt, was wird aus den Kindern. Kann sein, wenn ich ihn aus dem Wasser zieh Daß ich ihn unters Beil schlepp. Warum ich. Jetzt wirds auch wohl zu spät sein. Alles still. Das Schießen wird schon laut. Das ist der Russe Besser ich weiß von nichts. Heim eh es hell wird. Die Fische werden ihn nicht fressen. Mann. Wenn er gefunden wird, ich weiß von nichts. Vielleicht ists nicht zu spät. Ich hol ihn. Kampf im Wasser 3 Ich hab ihn urngrebracht. Er oder ich. Das Wasser wärs gewesen ohne mich auch. Und jetzt bin ichs die ihm den Weg gezeigt hat. Wenn mir der Mann den Hals abreißt, muß ich Stillhalten. Die Kinder sind auch da. Tot ist tot.

Berlin 1945. -я 11 its?«»» das taken auf Koffern. oder die unbefleckte empfängnis EIN MANN (kommt). Da steht der Russe. Hier steht die SS. Am Eck die Fleischerei ist ausgebrannt. Die guten Schinken. (Schlachtlärm. Ein Soldat stürzt herein, reißt sich die Uniform vom Leib) DER SOLDAT Habt ihr was gesehen? ( Schweigen ) DER MANN Das schmeckt nach Hochverrat. DER SOLDAT Ich brauch Zivil. DER MANN (zu der jungen Frau) Geh nachsehn, ob der Russe vorgeht. (Die junge Frau kriecht aus dem Keller. Schweigen. Die junge Frau kommt zurück.) JUNGE FRA U Ja. (Der Mann wirft dem Soldaten eine Jacke zu.) DER MANN Ein Laken. ALTE FRAU Nicht von meinen. JUNGE FRA U Hab ich me ! DER SOLDA T ( zur alten Frau) Dein Laken wärmt dich nicht, Frau , wenn du kalt. ALTE FRAU Und die SS, wenn die das hängen sehn Hängt uns. DER MANN Das ist auch wahr. Da helf sich einer. ( Schlachtlärm ) DER SOLDAT Was da herankommt, ist nicht die SS. DER MANN Kamerad, du hast die Tapferkeit gelernt. Zeig, daß du was gelernt hast. Frau, das Laken. (Die Frauen geben Laken heraus. Der Mann gibt eines an den Soldaten weiter.) DER SOLDAT Ich mach, was ihr gewollt habt. DER MANN Ja. Machs schnell. (Der Soldat geht mit dem Laken hinaus und kommt zurück mit leeren Händen. Zwei SS-Männer treten in den Keller, das zerrissene Laken am Boden nachschleifend. ) SS-MANN 1 Was siehst du, Kamerad? SS-MANN 2 Zwei Hochverräter.