Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 2/3

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Rieſenſturmvogel: Verbreitung. Flugkraft. Nahrung. Fortpflanzung, 189

ſondern mehr angeſtrengt und ſhlagend; doh kann man ihn bei flüchtiger Beobachtung leicht mit den kleineren Albatrosarten verwechſeln. „Obgleich ſehr gefräßig“, ſagt Tſhudi, „iſt er doch ſehr vorſichtig und mißtrauiſch und beißt nur ſelten an die Angel; gefangen an Bord gezogen, verteidigt er ſich mit Mut und haut mit ſeinem ſcharfen S<hnabel wütend um ſich. Scheu weihen ihm immer die übrigen kleinen Sturmvögel aus, von welchen er vielleicht öfters einen mit wegſ<hnappen mag.“ Gould hat in dem Magen der von ihm getöteten Stücke zwar nur mehr oder weniger verdaute Fiſche gefunden; Leſſon aber teilt mit, daß

Nieſenſturmvogel (Procellaria gigantea). 1 natürl. Größe.

er in den Eingeweiden Reſte von Vögeln fand. Hutton ſagt, daß der Vogel überaus gefräßig ſei und ih gierig auf alles Genießbare ſtürze. Gould ſah auf der Reiſe nah Auſtralien Tauſende dieſer Vögel beiſammen auf dem Waſſer ſißen, den umherſ<hwimmenden Sve> der getöteten Waltiere verzehrend. Cook fand ſie auf Chriſtmaseiland fo zahm, daß ſie von den Matroſen mit Stö>ken erſhlagen werden ftonnten.

Nach Huttons Erfahrungen brütet der Rieſenſturmvogel auf Prinz Edwards-Eiland und legt ein einziges weißes Ei. Aus ihm ſ{lüpft nah langer Bebrütung das anfänglich in ein ſ{<hönes weißes, langdauniges Kleid gehüllte Junge, das langſam heranwächſt und ſpäter ſeine auf dunkelbraunem Grunde weißgefle>te Jugendtracht anlegt. Wenn ſich jemand dem Neſte nähert, wendet ſich der alte Vogel etwas zur Seite, und das Junge ſpu>t ſodann ein entſezlih ſtinkendes Öl über 2 m weit gegen den Angreifer.