Das Nordlicht. Bd. 1-2

Seht, es schnellt zu jeder Stunde Andrer Schmuck vom Grund empor, Unser Blick gibt unten Kunde, Welche Glut ieh uns erkor!«

Singend flochten die Sirenen Glut sich um ins lockre Haar, Bis auf ihren Flimmersträhnen Lieht bei Lieht erglommen war.

Doch es floß sofort hernieder, Sprühte zu der Flut zurück; Auch das Gold der Wonnelieder Troif hinab voll Liebesglück!

Horch, die Harfe tönte weiter, O, sie wuchs bei jedem Ton,

Ihres Klingens Stimmungsleiter Schuf sich Spielung der Vision.

Denn, statt frischer Silberklänge, Wurde wildverrungnes Weh

Ein bewegtes Fischgedränge Und das fiel dann in die See.

Abend wars mit einem Male. Langsam brach das Tagesgold, Auch die Nachmittagsopale Haben sich am Strand verrollt.

»Hört das Wesen unsrer Tränen, Lauscht dem Sonnenabschiedsbrauch, Hört die Trauer der Sirenen!« Tönte nun ein Zephirhauch.

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