Das Nordlicht. Bd. 1-2

bocks geboren. Perseus erkennt die wahre Riehtung durch die Lehre Christi, spricht sie aus, versucht die Weiber zu besänftigen und wird getauft. Die Chaotik ist unterdessen selbst zur Ruhe gekommen. Als Christ heißt er Georg. Als Heiliger erhebt er sich abermals den Sternen zu. Die aber versinken allmählich: Sankt Georg selbst ist Schicksalsbeherrscher, bloß der Seele Sonnenbringer. An den Säulen des Herkules sieht er Angelika, sein Weib, an Felsen angeschmiedet. Dort bringt er den Wasserwurm um, der es bewacht. Der Süden ist überwunden. Afrika wird erstarren. Den Wurm hat er bei Tagesgrauen erkannt: er war das Mittelmeer, das sich dem Wege der Menschheit nach seiner Lichterfüllung, von allem Urbeginn an, entgegengewälzt hat. Das Licht des jungen Tages bricht nun aber durch die Schleier des Mittelmeers. Zartestes Morgengewölk schwebt auseinander. Im Süden beben die Hüllen des Haremweibs: auch diese Schleier werden sich einst lüften. Im Norden schaut er verschleierte Klosterfrauen: wann werden ihre Hüllen zerschweben? Feurig war Perseus aus dem Vulkan Armeniens emporgeflogen. Sein starr kreisender Flug hat in Alexandria geendet. Freischwebend wiegt er sich in den Lüften des Westens, hoch über den Gewässern des Südens, denn er beschwebt alle Großküsten des Mittelmeers, doch seine Berufung führt ihn nach Norden: die Erde soll wieder leuchten, Tod und ewiges Eis müssen, im Boden erflammend, über die Erde hinaufweisen. Sankt Georg verheißt aus seiner Ewigkeit die Freiheit des Weibes. Angelikas Fesseln fallen. In Afrika bleibt das Weib gebunden, aber jenseits des »Wurms« entsteht ein neues Reich: das christliche Weib erscheint.

Die nächste Stufe im Epos heißt Roland. Der Held auf Erden vertritt das Werk des Heiligen im Geiste. Roland kämpft gegen Afrika und Asien, für die junge Welt, für den Gott, der aus Ägypten mit seinem Volke ausgezogen.

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