Das Nordlicht. Bd. 1-2

Rasch verknüpf ich die Gedankenfäden, Reim und Rhythmus bietest du mir dar.

Unhaschbare Daseinsketten schlingen

Bis zur Sonne sich in euch empor:

O, das sind des Menschengeistes Schwingen! Selbstbedingte Freiheit waltet vor.

Meine Macht, die sichtbar alle Welten, Rings am Himmel, voneinander trennt, Kann im Sternengeistesschlund nicht gelten, Weil ein Hier als lichter Sieg entbrennt.

Um die Herrschaft muß ich mich zerwühlen, Doch ich weile, wo sich Wirken teilt:

Alle einverleibten Geister fühlen

Meine Fesseln, bis ihr Tod sie heilt.

Mit der Sonne war dereinst die Erde Urverbunden, bis auf einmal, jäh, Unseres Planeten eignes »Werdel«

Sich zusammenschloß zu Lust und Weh.

Doch die Rückkehr zu der Sonne lohte Gleich als Leben auf der Erde auf: Und in uns verkörpert, als Gebote, Wurde sie der Zweck und Daseinslauf!

Grüble sinnlich dieh über die Zeiten, Da die Erde in die Sonne fällt!

(Und du kannst es, denn in dir geleiten Wünsche dich in eine andre Welt!)

So verstehst du tief, warum das Leben Seine Erde ursprunghaft verschmäht:

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