Das Nordlicht. Bd. 1-2

Wiebe Fackeln, die qualmend verglühen. Beginnen die Bahre des Tags zu entzünden; Hier gibts im Gebirge kein reifes Verblühen: Verbluten, Verrauchen soll Frieden verkünden!

Nun regt sich in Schluchten ein traumhaftes Leben! Schon fangen Gespenster, aus flammenden Qualen, Sich au in die funkelnde Luft einzuweben:

Und Glastfalter siehst du ihr Dasein verstrahlen.

Der Hauch und die Seele von farbigen Schäumen Wird raubhaft von Nebeln zum Meere getragen, Nun scheint, was da blühte, die Wolken zu säumen: Und träumt so von südlichen, glücklichen Tagen.

Fürwahr, heiter rüstet sich jetzt eine Flotte!

Sehon winden sich Segler aus purpurnen Hallen, Denn meistens beschützte der Dom einer Grotte Ihr Trümmertum: prahlhaft durch Aderkorallen.

Doch reckt sieh im Tal schon der Riese des Dunkels Und hebt mit den Schultern die glühenden Lasten Des langsam verschwirrenden Tagesgefunkels:

Dort tief in den Schluchten scheint Dämmer zu vasten.

Noch einmal zersprengen die Sonnenscheinlanzen Den Mantel, die Mauern von Schattentitanen; Aul Gipfeln gewittern Davonkrauchungspflanzen: Granithart der Alpen basaltalte Ahnen!

‚Jetzt brennen die Höhen. Vom Abwink die Zeichen Beginnen auf gipfelnden Zinken zu rauchen!

Die Blutschatten trachten ihr Tal zu erreichen:

Das volle Jahr droht heut bei Nacht zu verhauchen!

67