Das Nordlicht. Bd. 1-2

Wir selber vollenden mit eigenen Händen Das Ur-Ich, an dem wir schon zeitlos zerschellten!

Ihr Flammen der Liebe, ihr Lebensgestirne, Erfunkelt euch dauernd das gleiche Bestehen: Und auch die Ideen in meinem Gehirne Verwirklichen eifrig mein geistiges Lehen.

Sie scheinen mir Blüten im himmlischen Haine! Oft pflückt sie der Schöpfer mit goldenen Stielen! Das Dunkel vernarbt aber rasch jene Scheine: Die Seufzer ums Leben der Schnuppen, die fielen!

Gestirne behaupten durch rhythmische Schnelle

Ihr Lebensgefunkel erleuchteter Sprache.

Verklärt hohen Blutes erlösende Welle

Im Stern, dureh Erkenntnis, die einsamste Brache?

Die eisstarren Berge sind Steine auf Leichen, Die Kohlen im Untergrund Särge, die modern, Doch werden die Toten dereinst den Bereichen Der unholden Nacht, urbegeistert, entlodern!

Sie pferehten das Gold in das tieiste Gebirge:

Die Habsucht erspäht noch die Schätze des Geizes! Dann gilts, daß die eine den andern erwürge:

Und stets siegt das Gold und die Schmach seines Reizes.

Doch Gold ist der Schein eines wirklichen Lichtes Und sagt uns: »Ihr sollt eure Reichtümer heben!

Der Erde entschwellt Gold, die Seelen durchbrieht es: Erreicht eures Sternes frohsinniges Leben!«

Ihr toten Gesellen, wie soll ich euch packen? Ich will euch erwecken, ihr werdet mir dienen!

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