Das Nordlicht. Bd. 1-2

So treibt unsre Erde die innerste Stille,

Ihr rollendes Wesen im Mann zu ergänzen,

Drum ist es bestimmt, daß der menschliche Wille Bedeutung erfunkle, um tief zu erglänzen!

Doch schürt auch der Erdkern den Aufbruch zur Eile! Nie zwingt ihn dein Klammern von harten Basalten: Beseligter Gluten fast sonnige Teile

Zersprengen, zerbröckeln Erstarrungsgewalten.

Den Norden umschließen die festesten Rippen,

Die Schwere vom Weltwams bezwingen bloß Reifen, So kommt der Planet immer wieder ins Kippen, Und was hier beginnt, das gelangt nie zum Reifen!

So wandern die Pole! Sie bringen Entgleisung! Dem Glutinnern kann sich die Kruste nicht fügen, Die Rundform veränderter Achsenumkreisung Des Wutkerns Ellipsenbrunst nimmer genügen.

Der Ruhbruch der Erde zerstörte die Speicher, Um Kinder des Lichtes am Land zu bewirten, Sie schützte, versteckte sie sorgsam! noch reicher: Auf Inseln, die silbernde Meere umgürten.

Jetzt rüttelt die Wallung der Lava an Fesseln:

Ihr Aufruhr im Glutdarm durchschaudert uns mächtig! Was helfen Vulkane mit Speichern und Kesseln,

Die Lava zersprengt sie, — die Erde ist trächtig! —

Die Schlünde der Gelbwelt zerglutet Gepruste, Amerikas Sternbauch zerkrampft unsern Frieden: Die innerste Urglut vernichtet die Kruste,

Die selbst sich die Rundsucht zur Kugel beschieden.

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