Der Gottesbegriff meister Eckharts : ein beitrag zur bestimmung der methode der Eskhartinterpretation

Schriften nur eine Umordnung der Termini vor und eine begriffliche Verdeutlichung in der Art, wie die Relationsglieder verknüpft werden. Die spätere Form beruht auf der Relation esse nihil, welch letzteres ins Sein hinaufgehoben werden muß, um „analog“ existent zu werden. Die frühere Form, die der Quaestio, beruht auf der den Terminis nach umgekehrten Relation: nihil (= intelligere) — esse”), in der nicht klar formuliert war, wie denn das esse aus der Erkenntnis hervorgehen sollte. Der hier noch vorschwebende Causa-Begriff wurde später umgedeutet zu dem des logischen Ursprungs.

3.DieRelationsschemata. (Propositiones)

Im Anschluß an die termini generales und den Analogiebegriff betrachten wir eine Anzahl von Relationsschematen und Grundsätzen, die das technische Gerüst und die innere Form seiner Schlußketten bilden. Man wird sie zu den mille et amplius propositiones rechnen müssen, die Eckhart in seinem Opus propositionum behandeln wollte. Es sind durchgehend Grundsätze, die der scholastischen Ontologie entnommen sind, und sie sind ihrer Formulierung nach mindestens kein originales Gut Edcharts. Ic stelle zunächst eine kleine Anzahl zusammen und beginne mit dem uns schon Bekannten:

i) termini generales (= perfectiones spirituales) puta esse, unitas, veritas, sapientia, bonitas,... sunt priora

z.u-

omnibus rebus (Den. 535, 10 ff).

2) universaliterprioraetsuperiora nihil prorsus accipiunt a posterioribus, set nec ab aliquo afficiuntur, quod sit in illis; set e converso priora et superiora affieiunt inferiora et posteriora et in ipsa descendunt cum suis proprietatibus et sibi assimilant, utpote causa causatum eta gens passum (Den. 556, 12).

5) Superius nullo modo dividitur in inferioribus set manens indivisim colligit et unit divisa in inferioribus (Den, 556, 19).

4) Universaliter agens assimilat sibi passum (IV 245, 8).

5) omne agens agit sibi simile (III 544, 1).

Omne agens intendit se alterum (IV 278).

6) Terminus generacionis est esse et forma generantis

(IIT 421, 10).

%) cf. Gey. 15,12 ff. Zum Analogiebegriff der Pariser Quaestio ef. Gey. 11,6 ff.