Der Gottesbegriff meister Eckharts : ein beitrag zur bestimmung der methode der Eskhartinterpretation

est esse et forma generantis. Diese Propositio begegnete bereits bei der Betrachtung der Relation forma — materia, welche mit der generacio identisch gesetzt wird. Das oben erwähnte Zitat: omnis generacio est quaedam trinitas (III 347,19) wird erläutert an der Relation esse — ens. Die Relation actio — passio wird ebenfalls mit der generacio gleichgesetzt: III 442,7: actio et passio sic se habent quod unum est in altero et sunt res una... Domificare pater est et causa, domificari proles et filius. Das geradezu klassische Beispiel für die Anwendung des Generationsschemas bietet der Anfang des Trostbuches, der für die Interpretation Eckharts von grundlegender Bedeutung ist, da hier die termini generales: wärheit, wisheit, güeti, gerehtikeit mit diesem Schema prinzipiell verknüpft und ihrer logischen Leistung nach mit ihm identisch gesetzt werden: BgTr. 6,55: guot unt güeti sint nit m& denne ein güeti allein sunder gebern unt geborn werden unt doch gebern der güeti unt geborn werden in dem guoten ist allein ein wesen, ein leben ... ib. 7,21: Allez daz ich gesprochen habe von dem guoten unt von der güete, daz ist ouch gelich wär von dem wären unt von der wärheit, von dem gerehten unt der gerehtikeit, von dem wisen unt von der wisheit, von gotes sune unt gote dem vater. cf. 6,259, 19,

Es wird hier besonders deutlich, daß die generacio schlechthin den Charakter der generacio divina hat, daß ferner die Sancta Trinitas ihres transcendenten Daseins beraubt und zu dem eigentlichen logischen Relationsschema wird. Die Trinität hat kein Dasein, sondern sie ist ein logisches Schema, das auch nicht von einem Dasein abstrahiert wird, sondern das die Glieder der Trinilät erst aus sich und in sich konstituiert. Das erste Glied der Trinität, das gignens, gilt nicht darum als ingenitum, weil es Wesensprädikat Gottes des Vaters wäre, sondern weil nur das Vater sein kann, was ingenitum ist, weil das ingenitum das logische Korrelat zum genitum ist, welch letzteres dem creatum und factum nebengeordnet wird“). Die daraus sich ergebende Konsequenz einer Gleichordnung von Sohn Gottes und Kreatur wegen der Wesensgleichheit des Bestimmten mit dem Bestimmenden wird gelegentlich der Erörterung der Begriffe Relation und Korrelation ihre Aufhellung finden. Ein anderes Beispiel für den reinen Schemacarakter *) I 187: omne agens inquantum agens, sive gignens inquantum gignens est ingenitum, non factum nec ereatum. quia non ab alio, Quinymo gignens inquantum gignens et prineipium activunn, opponitur relative genito, proli, filio, ereato, facto sive esse ab

alio.

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