Der Heilige Berg Athos : eine Symphonie. 3

fentlich gebührte: einige Atemzüge Freiheit und bloß etwas Rast für die eigne Zerspaltenheit.

© Landschaft, die ich fand, so war einst Hellas: wo laut der Bach über Blöcke braust, ein weicher Pfadin den Platanenwald verführt! Dann gabs, auf silber_ nem Esel, ein steiles Empor zu den zahmen Kastanien; oft auch, durch Wildnis, bei vieler Fülle des hochrot reifenden Erdbeerbaums, ein Schwanken in sanfte Einsamkeit bei einem Hirtenkind mit ein paar Schafen. Auch schwindelt dort dem Menschen, auf einigen Stufen, leicht: so senkrecht aufgereckt über des Meeres hunderttausend Augen! Bewahren sie dich oder ziehn sie hinab? Der Esel tritt sicher, und geschwind entführt er die Last eines wieder sorglos Lachenden ins Tamariskendickicht. Die Sonne hat den Tageskranz schon hoch hinaufgewunden; im Bügel der Fuß ward müde, da — ein steinernes Märchen schlägt Flügel hoher Schönheit auf. Du möchtest mit — dort in der Pforte, unter Reben und dem Bilde des Erlösers, stehen Mönche. Ich wandere an, nun erwarten sie mich. So ward Byzanz.

Überduftet haben mich Kräuter des Südens — stundenlang; der Athosblumen Hauch und Seltsamkeiten schauend, bin ich, von großen Bienen dicht und oft umsummt, zu meinem Kloster überm Meer gelangt. Wann hab ich es dereinst erreicht? Dem Herzen bangt... der Atem aber hält es aus; ich stürze über steile Stufen in die Stube. Nun Fensterflügel auf: zur Brandung! Bei Wind. Da, jede Welle hat schon Schwingen, ist ein Wunsch zu fliegen. Unendlich viele, viele Gischtspringer, Schaumschweber: von Thasos, bei Sonnenglück, ein Segelschiff: o blaue Fahrt! Salzige Labung der Luft, hab Dank: mit tausend Träumen kam ich schon an dieser Klösterküste

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