Die Klassengegensätze von 1789 : zum hundertjährigen Gedenktag der grossen Revolution
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ſtänden neben den ſtädtiſhen revolutionären Elementen au die Bauern ſich in hellen Haufen erhoben und den franzöſiſchen Armeen an der Grenze zuſtrömten, um die eingedrungenen Landesfeinde zurüzuſchlagen.
Aber ſie erhoben ſih nicht aus Begeiſterung für die Legislative, dann den Konvent und die Jakobiner von Paris, die in den erſten Kriegsjahren von 1792 an Frankreich beherrſchten und deſſen Armeen dirigirten. Der Bauer iſt nie ein Verehrer des Repräſentations\yſtems geweſen, unter dem er bei ſeiner Jſolirtheit und geiſtigen Verödung wenig Einfluß hat. Am allerwenigſten Einfluß in Frankreich zur Zeit der Revolution, das ſoeben erſt zu politiſchem Leben erwachte, deſſen Bevölkerung politiſ<h noh völlig ungeſhult war. Die Bauern konnten nicht ihresgleichen in die Volksvertretung ſchi>en, ſie ſandten Advokaten, Mediziner, Beamte, kurz, vorwiegend ſtädtiſche Elemente, die in Paris tagten, unter dem Einfluß der „revolutionären Maſſe“ dieſer Stadt. Sobald die Jutereſſen dieſer Elemente mit denen der Bauern tn Konflikt kamen, wurden unter ſolchen Umſtänden die lebteren natürli<h in Geſeßgebung und Verwaltung benachtheiligt. Und ſolche Konflikte kamen. Um die darbenden Maſſen der Kleinbürger und Proletarier von Paris zu befriedigen, mußten die verſchiedenen geſeßgebenden Verſammlungen entweder die Bourgeoiſie oder die Bauern zu Opfern heranziehen. Natürli<h wählten ſie das leßtere, wenn es ging. Aber auch direkt zwiſchen Kleinbürgerthum und Bauernſchaft entſpann ſich mancher Konflikt: jenes ſuchte natürlih nach billigem Brot, dieſe wollte für ihre Produkte ſo viel als möglich löſen. Der Gegenſaß wurde wohl am ſchärfſten, als die Jakobiner nah dem Sturz der Gironde zur Alleinherrſchaft gelangten und, um der entſeßlihen Noth ein Ende zu machen, ein Maximum der Lebensmittelpreiſe dekretirten und deſſen Wirkung dur< Requiſitionen von Lebensmitteln, niht blos für die Armee, ſondern auh für Paris, ergänzten; Maßregeln, die ſih in erſter Linie gegen die Händler und Spekulanten mit Lebensmitteln richteten, aber au<h die Bauern trafen.*)
*) Die Urſachen der Noth waren hauptſähli<h der Krieg nah Außen, der niht blos viele Lebensmittel zur Erhaltung der Armee abſorbirte, ſondern au< die Einfuhr hinderte. Vielleicht no< verheerender wirkten die gleichzeitigen Bürgerkriege im Innern Frankreihs. Und ſelbſt die revo= lutionären Bauern, niht mehr dur habgierige Steuerpächter und Beamte gezwungen, einen beträchtlichen Theil der Ernte um jeden Preis loszu=-