Geschichte der revolutionären Pariser Kommune in den Jahren 1789 bis 1794
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das Recht zu behaupten, daß ex unverlezlicher ſei als die übrigen Staatsbürger. Das Volk hat das Recht, alle Verrichtungen ſeiner Beauftragten zu kennen, dieſe ſollen ihm von ihrer Führung getreue Rechenſchaft ablegen und ſein Urtheil mit Unterwürfigkeit hinnehmen. Die Menſchen aller Länder ſind Brüder, und die verſchiedenen Völker ſollen nah Kräften einander helfen wie die Einwohner des nämlichen Staates. Wer eine einzige Nation bedrückt, erklärt fi<h damit als Feind aller übrigen. Diejenigen, welche gegen ein Volk Krieg machen, müſſen überall verfolgt werden und zwar nicht wie gewöhnliche Feinde, ſondern wie Meuchelmörder und rebelliſhes Räubergeſindel. Die Könige, die Ariſtofraten, die Tyrannen, wer ſie auh ſonſt ſein mögen, ſind gegen ihren Souverän, nämlich gegen das Menſchengeſchle<ht, und gegen den Geſeßzgeber des Weltalls, nämlih gegen die Natux, im Aufſtand befindliche Sklaven.“
Wir wollen no< von St. Juſt, dem Freunde Robespierre's, folgende Stellen anführen : *)
„Jeder kein Handwerk ausübende, kein Amt verwaltende, über 25 Fahre alte Eigenthümer iſ gehalten, bis zu ſeinem fünfzigſten Jahre das Land zu bebauen. Die Faulheit wird beſtraft, der Gewerbfleiß geſhüßt. Die Republik ehrt die Künſte und das Genie. Sie ladet die citoyens zu den guten Sitten ein ; ſie erſucht ſie, ihre Reichthümer dem öffentlichen Wohle und der Erleichterung der Unglücklichen ohne Brüſten zu widmen. Feder citoyen ſoll alle Jahre in den Tempeln Rechenſchaft vom Gebrauche ſeines Vermögens ablegen.“
Der oben von uns bei der Pariſer Maire-Wahl (na<h dem Rücktritt Petion's) erwähnte Autonelle, der auh in der Baboeuf' ſchen Verſ<wörung ſpäter vorkommt, ſchreibt in ſeinen Observations gur le droit de cité (Bemerfungen übers Bürgerrecht):
„Die Natur hat ebenſo wenig Eigenthümer wie Adelige geſchaffen ; ſie hat nur Weſen geſchaffen, gleih an Bedürfniſſen wie an Rechten.“
Und was ſagt Marat, der Haupt-Repräſentant der Pariſer Kommune? Derſelbe ſchreibt in Nr. 670 des „Volksfreund“ :
„Beinahe in allen Ländern ſind ſieben Zehntel der Staatsmitglieder \<le<t genährt, \{le<ht bekleidet, <le<t logirt, ſ<hle<t gebettet. Sieben Zehutel bringen ihre Tage in Entbehrungen zu, leiden auf gleiche Weiſe von der Gegenwart, von der Vergangenheit und von der Zukunft; ihr Leben iſt eine fortwährende Büßung ; ſie fürchten den Winter, ſie haben Angſt wegen ihres Beſtehens. Und wie viele ſind auf ein Uebermaß des Elends hinabgebracht, welches Einem zu Herzen geht! Es fehlt ihnen ſogar an Kleidern, an Nahrungsmitteln. Entkräftet durh den Hunger und halb na>t, ziehen fie ſi<h des Nachts, nachdem ſie den Tag hindur< Wurzeln geſucht haben, in ihre Höhlen zurü>, wo ſie das ganze Jahr hindur<, den Unbilden der Jahreszeiten ausgeſeßt, auf
*) Fragments sur les Institutions républicaines, Gedru>t im Jahre 1800. — Eine ziemlih reihe Sammlung ſozialiſtiſcher Aufſtellungen aus der erſten franzöſiſchen Revolution findet fih in dem Buche: Le Socialisme pendant la révolution française (1789 — 1798), par Amédé le Faure, B3weite Auflage, Paris 1867, 89,