Jakob Böhme's sammtliche Werke : in seiben Bänden

€3 leidet einen Zweifel, daß Berfchledenes von Ihm das Ge: präge feiner Zeit und ber damaligen Erkenntniß an fi trägt; aber deshalb leugnet Niemand, der ihn Fennt, aß in feinen Schriften zahlreiche Goldförner zu finden feien, von der Eigenthumlicjfeit feiner Sprahe (3. B, Schheit, Selbheit, dad IH, urfanden. ıc.) biß zu den Anfichten über reinphiloforhifche und Hrifllich = religiöfe Gegenftände. Niht ohne Grund glaube ich hat man ihn deshalb Teutonicus Philosophus genannt.

Wie aufgeklärt dachte er über fo manchen religiöfen Gegenfand, wie weit drang er ein in dad Gebiet der Metaphyfik! Böhme fagt (6. Büchlein S. 140 ff.): „Die Seele, wenn’der Leib flirbt., bedarf Feines Ausfahrens, und eines Einfahrens in Himmel oder Hölle, diefe find Fein Ort; denn Himmel und Hölle find überall gegenwärtig. In Guten ift der Himmel, in Böfen bie ‚Hölle in der Zeit und Emigkeit. — Der Himmel ift anders nichts al3 eine Offenbarung ded ewigen Eins, ba Ans in fliller Liebe wirfet und will. — Das Himmelreich ift in den Heiligen in ihrem Glauben wirkend und empfindlich." Was fagt der große Kant bavon? „Die Zrennung ber Seele vom Körper ift nicht in eine Veränderung des Drted zu fegen. Wenn die Geifter wohlbenkende und heilige Wefen find, und die Seele in ihrer Gemeinfchaft iftz fo ift fie im Himmel. Sft die Gemeinfchaft der Geifter aber bösartig, in der fie fi befindet; fo ift die Seele in der Hölle. Der Himmel ift alfo allerwärts, wo folhe Gemeinfhaft heiliger geiftiger Wefen iftz er ift aber nirgends, weil er feinen Ort in der Welt einnimmt, indem die Gemeinfchaft nicht in der Körperwelt errichtet if. — Die Seele wird nit in bie Hölle Fommen, wenn fie boshaft gewefen iftz fondern fie wirb fih nur in der Gefelfchaft der böfen Geifter fehen, und das heißt: in dev Hölle fein.“ (Kant’s Borlefungen über die Metaphufit. Erf. 1821. 8. ©. 252.) Gab hierin ber

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