Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden
56 Frankreih 1793
den Schlacht an. - Der erſte Verſuch am x. May, den Prinzen von Coburg bey Condé zurú> zu lagen, ficl zum Nachtheil der Franzoſen aus, und ſo erfolgte denn am 23. May die große Schlacht bey Famars, wodurch die Oeſterreicher gänzlich die Herrſchaft in dieſer Gegend erhielten. Dampierre verlohr in dieſer Schlacht das Leben, und die Veſtungen Condé und Valenciennes mußten ſih nach einer tapfern Gegenwehr den Siegern ergeben, woſelbſt beym Ausmarſch der Beſaßung, welche ſh zu Kriegsgefangenen ergeben mußte, die bekannte Arie: Ah ca ira! geſpielt wurde. Späterhin mußten ſich auch die Veſtungen Quesnoy und Landrecy ergeben, die ſämmrlih im Namen des Kaiſers beſet wurden z da aber die franzöſiſchen Prinzen in dem Wahne ſtanden, daß der Krieg nur ihrentwegen geführt würde, ſo legten ſelbige eine förmliche Proteſtation gegen dieſe Beſißnahme ein; worauf man aber ſo wenig achtete, daß man ſich nicht einmal die Mühe gab, ſelbige zu beant: worten.
Nicht beſſer ergieng es den Franzoſen am Rheine, woſelbſr Cüſtine alles aufbot, wenn nicht weitere Fortſchritte zu machen, denn doch die gemachten Eroberungen zu behaupten. Schon im März waren die Franzoſen genöthiget alle Eroberungen am linfen Rheinufer wieder zu räumen und ſi<h na< dem Elſaß zurück zu ziehen z nur die Veſtung Maynz blieb no< immer in ihren Händen, und wurde erſt am 22. July durch Capitulation übergeben, Gewiß würde die Uebergabe dieſes wichtigen Plaßes noch nicht ſobald erfolgt ſeyn, wenn der Commandant ‘d’Hyre ſeine Pflicht gehörig erfúllt hâttez daher er denn au<, um ſich der Verantwortlichkeit zu entziehen, es gerathener fand, in Deutſchland zurúe zu bleiben. Während Maynz im Beſiß der Franzoſen geweſen war, hatte ſich daſelbſt ebenfalls ein Jacobinerklubb gebildet, unter deſſen Mitgliedern ſich
meh-