Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

Frankreich 1793- 1)

Guillotinen nit hinreichend zu ſeyn ſchienen, nahm man zum Maſſacriren, Erſchießen und Erſäufen, als brauchbare Surrogate, ſeine Zuflucht. Brijſot nebſt ſeinen Anhängern , welche ſich ſo oſt als ete Republifaner ausgezeichnet hatten, wurden am 31. Oct. hinge? richtet, und ein gleiches Schickſal hatten der Herzog von Orleans und der ehemalige Maire und erſter Práäſident der Nacionalverſammlung, Bailly, wekche ſich beyde ín der Revolution, wiewohl auf verſchiedene Art, ausge? zeichnet hatten. Dieſe Periode der Tyranney, brachte ín der gänzen Republik eine ganz andere Stimmung hervor, indem jeder Bürger nur darauf bedacht war, wie er der über ſeinem Haupte ſchwebenden Gefahr entgehen ſolle, ohne an das Wohl und die Erhaltung des Vaterlandes zu denken; denn jedes voreilige Wort, jedè freye Aeußerung ja nur der mindeſte Zweifel an die Exiſtenz der Nepublif, oder auch die bloße Bekanntſchaft tic einer verdächtigen Perſon, waren {on tnehr als hinreichend, ſeine irdiſche Exiſtenz zu vernichten,

Man ſchien jebt im Allgemeinen an den Siegen oder dem Verluſte der Armee gar keinen Antheil mehr zu nchmenz nur die Armeen allein kümmerten ſich wenig darum, was im Junern des Reiches vorgieng, ſondern hatten nur bloß den Zwe>k vor Augen, 1hren Ruhm zu behaupten, und ſich auf dem Felde der Ehre neue Lôrbeeren zu erringen, Der Wahlſpruch der republifani? ſchéèn NVaterlandsvertheidiger war, ſiegen oder ſterben, únd gerade dieſem hohen Muthe und kriegeriſchen Sinne fonnte man es zuſchreiben, daß Frankreih in dieſer Periode ſeine Selbſtſrändigkeit behauptete, Ehe noch dieſes Jahr endete, fiengen ſchon die Kriegesangelegenheiten an, eine günſtigere Wendung für Frankreich zu nehmen. Zuerſt zeigte fich der Nachtheil für die Waffen der Allürten dur< den Verluſt von Toulon, welcher wichtige Plaß am 18. December wieder*in die Hände

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