Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden
68 Frankreich 1795
vom Kriegsſhauplaß abtraten ; “#0 daß Frankreich nur noch Oeſterreich , England, Neapel, und zum Theil das deutſche Reich , als wirkliche Feinde betrachten fonnte.
Der größte Theil des Jahres gieng hin, ohne daß zwiſchen Oeſterreich und Frankreich etwas Erhebliches vorfiel, bis endlich die franzöſiſche Armee in der Nacht zum 5. Sept. bey Dúſſeldorf den Rhein paſſirte, Es erfolgten mehrere blutige Gefechte zum Nachtheil der Heſterreicher, und als auch der franzöſiſche rechte Flügel am 16. Sept. bey Neuwied den Rhein paſſirt war, fiel Manheim in die Hânde der Franzoſen. Die Abſicht der Franzoſen gieng dahin, die Belagerung von Maynz zu deen, allein durch die geſchi>ten Manövers der ôſter: reichiſchen Feldherren Clairfait und Wurmſer, wurden ſie genöthiget die Belagerung dieſer Veftung aufzuheben, Die ganze franzöſiſche Armee mußte nach mehrern hefti: gen Angriffen ſich wieder auf die linke Seite des Rheins ziehen, und Manheim mußte capituliren. Vergebens bemüheten ſich Pichegrú und Jourdan, nach täglichen Gefechten bis zum 10. December, ihre Armee zu vereinigen, da dieſer Plan aber mißglúte, und die beyderſeitigen Truppen ſo ſehr der Ruhe bedurften; ſo endete ein Waffenſtillſtand mit rotägiger Aufkündigung den Feldzug dieſes Jahres. Glücklicher waren die Franzoſen in Stalien, woſelbſt ihre Armee durch die wider Spanien gebrauchte Armee verſtärkt, am 23- Novbr. die ganze Oeſterreichiſche und Piemonteſi]che Linie angriff, und ſelbige bis an die Grenzen der Lombardey zurú> drängte-
Zu Paris gieng es inzwiſchen ſehr unruhig her, und mehr als einmal lief der Convent Gefahr, vernichtet zu werden, wozu beſonders der herrſchende Brodmangel beytrug, da durch den ſtrengen Winter alle Flúſſe mit Eis belegt waren, mithin die Zufuhr erſchwert wurde» Dieſen Umſtand benukßteu die immer thätigen Jacobiner, welche, wenn gleich ihr Klubb aufgehoben war - 5 i or