Neunundsechszig Jahre am Preussischen Hofe : aus den Erinnerungen der Oberhofmeisterin Sophie Marie Gräfin von Voss : mit einem Porträt in Stahlstich und einer Stammtafel

SO

fam und i< machte Muſik mit ihm. Dann fuhx ih mit meinem Mann zur Königin, bei dex wir zum Diner befohlen waren. Nach Tiſche holte ih die Cocceji ab und fuhr mit ihr zur Aſſemblée bei der Marſchallin Schmettau ; aber ih hatte ein trauriges und ſ{hweres Herz um mein liebes Kind. Jh ſpielte Picket und ſoupirte, aber ih konnte es niht bis zu Ende aushalten, fuhr nah Hauſe und ging zu den Kindern. 11. September.

Gottlob! - mein Sohn iſ heute wieder ganz wohl!!! Sobald ih \riſirt und angezogen war, ging ih zur Prinzeſſin, die ſehx gnädig für mih war; zu Tiſche war ih bei Frau von Kraut, deren Geburtstag heute iſt, auh die Marſchallin, die Kneſebe>, Prinz Uſingen und Oberſt Lilienberg waren dort. Alles war ſehr heiterer, übermüthiger Laune und nach dem Kaffee wurde, wie immer, Karten geſpielt. Abends war ih bei der Prinzeſſin von Preußen, wo es ſehr voll war. Jh ſpielte Komet mit dem jungen Prinzen von Preußen, beim Souper ſaß ih zwiſchen der Hen>kel und dem Prinzen Heinrih. Um halb elf Uhr war ih zu Hauſe und fonnte heute doh wieder froh und ruhigen Herzens über mein liebes Kind ſchlafen gehen.

12. September.

Den Morgen mit Schaffroth bis ein Uhr muſizirt, dann hatten wix Leute zu Tiſche, die Marſchallin Schmettau, die Golß, Herrn und Frau von Bredow, Herrn und Frau von Schwerin, Müllex, Goly und Marwiß. Baron Müller war jo übermüthiger Laune, daß ex die ganze Geſellſchaft in einem Lachen erhielt. Nah dem Kaffee zog ih mi< an und dann fuhren wix Alle zuſammen in die Aſſemblée beim