Poimandres : Studien zur griechisch-ägyptischen und frühchristlichen Literatur

108 III. Grundvorstellungen des Poimandres.

N TE Alcıc Yiveraı TÄC Eiuapuevnc Kain Tpöc tobc vontoüc Beouc Avodoc, Beoupyia TE, ÖcnN TTPÖC TO AyEvvntov üvayeraı, Kartd nv ToIaurnv Zwiv amorekeita. Auf dies Aufsteigen bezieht sich auch das zweite Zitat aus Bitys (X 7): auto de TO dyaßov TO uev Beiov NYODvTaı TOV TTPOEVVooUUEVov Beöv, TO dE AvApwWııvov TNV TTPÖC auTOV Eevweıv, ömep Bituc Ek TWv "Epuaikwv BißAwv weßnpunveucev. Die griechisch geschriebenen Schriften des Bitys waren die eine Quelle Jamblichs.

Für die Befreiung der Seele von der eiuapuevn und für ihren Aufstieg zu Gott beruft sich also Zosimos auf Bitoc, Iamblich auf Bituc; die schon von Hoffmann und Rieß') angenommene Identität beider Namen steht vollkommen sicher. Ägyptisch ist keine seiner beiden Namensformen; dagegen ist seine Identität mit dem „Thessaler Pitys“ der Papyri®) von Dieterich richtig erkannt. Es wäre sehr möglich, daß er, wie Dieterich weiter vermutet, mit dem von Plinius im XXVIH. Buch benutzten Bithus von Dyrrachium identisch ist; aber ich wage die Datierung des Eindringens der so wichtigen Lehre vom Gotte Mensch in Ägypten nicht auf eine immerhin anfechthare Namensähnlichkeit zu bauen.

Denn um das Eindringen der Lehre handelt es sich; das zeigt die Form der Einkleidung, die Bitys wählt, die Auffindung einer bisher ganz unbekannten crnAn des Hermes. Was er ihr angeblich entnimmt, stimmt auffällig mit der Naassener-Predigt überein; von dem Mythos vom Menschen, den uns der Poimandres bietet, weicht es etwas ab, berührt sich aber in der Tendenz mit ihm aufs engste. Wir dürfen aus den drei unabhängigen Zeugen die Existenz einer hellenistischen ”Av&pwrroc-Lehre mit Sicherheit erschließen. —

Die Naassener-Predigt gibt, leider an der hauptstelle fast unverständlich, einen ausführlichen Aöyoc XaAdaiköc wieder, der an den Namen Adam (oder einen ähnlichen Namen) schließt. An der Echtheit der Angabe zu zweifeln, fehlt, da die andern Mythen aus bester

1) Pauly-Wissowa, Realencyklopädie I 1347.

2) Dieterich, Jahrb. f. Phil. Suppl. XVI 753; Wessely, Denkschr. d. K.K, Akad. 1888, S. 95, 92, 98: TTirvoc dywyn — Bacıdei Ocravn TTiruc xaipeıv aywyn Tlirvoc Bacıkewe — TTiruoc Oecca\o0. Das zeigt, daß er schon im zweiten oder dritten Jahrhundert unter die sagenhaften Theologen und Magier gekommen ist. Ihn nicht zu spät anzusetzen rät auch die Gegenüberstellung von Chairemon und Bitys bei Jamblich.