Poimandres : Studien zur griechisch-ägyptischen und frühchristlichen Literatur

Der Anthropos bei Philon. 111

. Eva tatepa TOV Ophov TIuWvrec Aöyov und später kav underw HEYTOL TUYXAYN) TIC GEIOxpewe WV vIOc BEOD MPocayopevecdal, CTTOUDAZETW KOCUEICOTı KATÜ TÖV TTPWTOYOVOVv AVTOU AOYOV, TOV ATTeAwv rpecßütatov, WE ApxAarTeAov, TOAUWVUUOY ÜTÜPXOVTa' Kal Tüp Apxynı kai Ovoua Beoü Kal Aöyoc Kai Ö Kat Eiköva AvApwroc kai OpWv "Icpank TPocaYopeVetar.... Kal Yap El unnw ikavoi BeoD maidec vouilechaı TETOVauev, AAAA TOL TIC AidIOU EIKOVoc AUTO, Aöyou TOD iepwrarou. HeoV Yüp eikwv Aoyoc Ö pecßutatoc. Ich möchte bezweifeln, daß Philon sich die Idee eines noAuwvuuoc Apxar'rekoc aus den bei ihm folgenden Bezeichnungen der Schrift gebildet hat; der Naassener-Text (30) legt es mindestens nahe, in seinen Worten eine judaisierende Berücksichtigung der hellenistischen Lehre vom Gottmenschen zu erblicken.') Philon sagt dabei natürlich nicht, daß in jener Lehre die irdischen Menschen von sieben Elternpaaren abstammen, aber er nimmt, indem er auf ihren gemeinsamen göttlichen Erzeuger zurückgeht, auf sie, wie ich glaube, Rücksicht.

Dies führt mich noch zu jenem eigenartigen Einzelzug in der Lehre des Poimandres zurück, den ich früher unerklärt gelassen habe. Wohl stammen die Menschen alle von dem einen göttlichen Erzeuger und der einen Mutter, der pucıc oder üAn. Aber mindestens ebenso schroff wie die Einheit ist die Verschiedenheit betont. Sieben Völker sind mit den sieben Planeten in engste Verbindung gebracht, so daß diese nicht nur ihre Herrscher, sondern auch in gewissem Sinne ihre Väter sind.”) So werden die Volksgötter nicht mehr verschiedene Namen für den einen Gott der Philosophie®°), sie bleiben verschiedene, einander feindliche oder freundliche Wesen, die Planetengötter, welche die Geschieke leiten. Der judenfeindliche Zug, den

1) Ganz verblaßt ist dann die Lehre in einer Anzahl Hermetischer Schriften, in denen die Götterfolge deösc xöcuoc ävepwroc begegnet. Zu vergleichen ist jene eine göttliche wuynj, von der die andern stammen.

2) Der Einfluß der Sterne auf die geistigen und leiblichen Anlagen wird in mythische Form gekleidet. Der Anlaß ist z. T. wohl älter als die astrologische Spekulation. Daß nach ägyptischen Anschauungen die verschiedenen Rassen verschiedene göttliche Schöpfer und Hüter haben, zeigt die oben 8.31 A.4 angeführte Stelle. Ähnliche Anschauungen mögen auch in anderen Gegenden des Orients bestanden haben. Sie entwiekeln sich fast notwendig in nationalen Religionen.

3) Wie für Varro Juppiter (für seine Quelle also Zeus) der Jehovah der Juden ist, s0 ist umgekehrt für Aristeas der Judengott der Zeus der Griechen.