Poimandres : Studien zur griechisch-ägyptischen und frühchristlichen Literatur

D. Typen der Köpn xöcuov. 139

baumes befinden“. Wir sehen hier die hellenistische Literatur direkt aus der ägyptischen hervorwachsen.')

Aus diesem Typus, in dem ’Aya8öc daiuwv als Schüler des Hermes erscheint, ist dann der Bericht des Pseudo-Manetho bei Syncellus (1p.72 Dind.) zu erklären: xpnuaricac Ek tWv Ev ri Inpıadıknj yij (so) KEILEVWV CTNAWY IEPA Prcı dIaÄEKTW Kai lepoypapıkoic Tpauuacı Kexaparrnpıcuevwv üno OWe TOO npwWTou “Epuod xai EpunveuheicWv HETÜ TOV KATaKÄUCUOV [ER TC iepäc dıakektou Eic TNVv "EAAnvide pwvnv] Tpduuacıv iepoyAupikoic Kai amotedeıcWv Ev BißAoıc UTO Toü "AraBodaluovoc uloU TOU deutepou Epuoü TATpöc de toU Tür Ev TOIC AdUToIc TWV iepwv Aiyüuntou.”) Die kunstvoll durchgeführte Genealogie der Offenbarungsgötter ist der Hauptsache nach alt.°)

So bleibt der zweite Typus zu verfolgen, und mancherlei Umwege muß ich dem Leser zumuten, da das ägyptische religiöse Denken dem unseren so wenig entspricht. Die Worte ömöt’ &ue kai to tekeliw ueAavı Eriunce, die man noch immer drolligerweise auf die Tinte, mit der die Hermetischen Bücher geschrieben waren, bezieht, haben ihre Erklärung in einem Zauberpapyrus gefunden‘): emikodoüuai ce, Kupia "Icı, 1 cuvexwWpncev 6 ‘Ayadoc daiuwv Bacıkeuwv ev tW tekeiw ueAavı. Das seltsame Verbum cuvexwpncev für cuveyevero scheint zunächst einem etymologischen Spiel zu Liebe ge-

1) Brugsch, Reise nach der großen Oase El-Khargeh S. 48. Auch hier handelt es sich um ein etymologisches Spiel, vgl. Moret, Annales du Musee Grwimet t. XIV Le culte divin journalier 132: Amon, dont le nom est cache (amen) plus que ses naissances.

2) Das unsinnige Glossem hat den sonst verständlichen Text verdorben. Zu vergleichen sind die Berichte des Josephos über die Schriften des Seth und seiner Nachkommen, xkatd nv tiv Zeipidda (Josephos Ant. I 71), sowie das, was Philon von Byblos über die Inschriften des ältesten Tat in toic dnö tWv adurwv ebpeBeicıv Amorpupoıc "Auuouvelwv (dunovvewv Edd.) ypdunacı cuykeiuevoıc berichtet. Hiermit wieder ist die Aufschrift der Hymnen von El-Khargeh zu vergleichen.

3) Für die Genealogie vgl. unter anderem Varro De gente pop. Rom. bei Augustin De civ. dei XVII 3 und 8: Isis, Tochter des Inachus oder aus Äthiopien stammend, lehrt die Schrift (vgl. 39. 40); jünger ist der erste Mereurius, Enkel des Astrologen Atlas und Großneffe des Philosophen Prometheus; sein Enkel ist der Mercurius Trismegistus, der bei den Ägyptern als Erfinder der Philosophie gilt (39). Älter oder nach anderen jünger ist Herkules. Hiermit läßt sich leicht ein Schema: Isis—Hermes I.—Ayadöc daiuwv— Hermes II. in Einklang bringen.

4) Wessely, Denkschr. d. K. K. Akademie 1893 S. 37 Z. 500.