Poimandres : Studien zur griechisch-ägyptischen und frühchristlichen Literatur

D. Typen der Köpn xöcuov. 141

hier müssen wir die Worte önöT’ Eue kai TW TeXelw uekavı Eriunce und in) cuvexwpncev 6 Ayadoc datuwv 6 Bacıkeuwv Ev TW TeXeiw ueAayı zunächst verstehen. Es ist die priesterliche Tradition von Syene. Sie findet eine wunderliche Bestätigung in der alchemistischen Tradition, besonders in der Schrift der Isis an ihren Sohn Horus!), wenn sie auch schon synkretistisch überarbeitet ist.”) Isis ist, um die geheime Weisheit zu erlangen, eic ‘Opuavoudi, Örou f} iepda Texvn ne Alylntou uucrikWc Katuckeväleron, gegangen (S. 33). Es ist klar, daß es sich um die iep& texvn fc xnuiac, wie Plutarch sagen müßte, handelt, und daß mit den Worten eic "Opuavouedi ein Heiligtum bezeichnet ist.”) Dort begehrt zuerst ein niederer Gott, dann „der Engel Amnaäl“ sich ihr zu vereinigen; sie aber verlangt als Preis ihrer Liebe nv TWv Intouuevwv uucrnpiwv mapadocıv. Ammnael, der sich in allem als Chnum erweist‘), bewillist dies, läßt sie aber

1) Berthelot a. a. 0. 23 ff. und 33 ff.

2) Die geheime Weisheit wird nach jüngerer jüdischer Vorstellung (z. B. im Buch Henoch) dem Frommen von Enzeln gelehrt.

3) Am nächsten läge es eic 'Rpuaxoudi zu schreiben. Hormahudti, der Horus von Edfu, scheint schon zu Dendera von dem Horus schlechthin geschieden (Brugsch, Rel. d. Äg. 188), und Edfu scheint Pflegestätte der Chemie; wenigstens findet sich in der Bibliothek des Horustempels schon zur Zeit der Ptolemäer ein Buch unter dem Titel „Die Verrichtung jedes Geheimnisses des Laboratoriums“ (Bergmann, Hieroglyphische Inschriften 47). Eine weitere Bestätigung bietet ein von Berthelot a. a. 0. 26 gedruckter Text, den ich zunächst nach dem Wortlaut der Handschrift (Paris. gr. 2327) biete: xp} yäp yıyıbckeiıv örı ev ni Bnpa da N Ev N Tonw eiclv, Evi TO wirua ckeudleran kAeıöttotce GAUKÖTTPLIOC Appodirn Amökevoc kai eAepdvrıya. Daß Onßaic hier ganz Oberägypten im Gegensatz zum Delta bezeichnet, erkannte B. Keil, den Ausgangspunkt ‘HAıömoAıc und die Reihenfolge der Aufzählung von Norden nach Süden W. Spiegelberg. So lautet das Stück also: &v rn Onßaidı yn € Tömoı eiciv, Ev oic TO wfirua ckeudzerar‘ “Hıömokıc, Auksmokıc (Siut, so schon Berthelot), ‘Agppodirönokıc (Itfu), ’AnoAlwvönokıc (Edfu) kai "Eepavrıya. Der Gebrauch des Gottesnamens für die Stadt wird zugleich durch ein treffliches Beispiel erläutert; &möAevoc ist völlig gleich Wpuayxovel. Daß Isis in das Heiligtum des Horus geht, erklärt sich vielleicht daraus, daß Horus, der ja oft als Sohn des Chnuphis erscheint, sogleich mit Chnuphis selbst identifiziert wird. Das Heiligtum zu Edfu ist dabei nur eine Art Dependenz des Chnuphistempels zu Elephantine, wo also wirklich auch die Alchemie betrieben wurde,

4) Der sitzende Chnuphis trägt nach Porphyrios auf dem Haupte den kÜkAoc dickoeidnc; neben ihm steht, den Töpfergott bezeichnend, das kepdueov üryeiov. Der Engel Amnatl trägt beim Niederschweben als Abzeichen ein kepduov imiccwrov Üduroc diauyoüc mAfpec auf dem Haupte (Berthelot 29).