Rechte und Obliegenheiten der Regenten und Unterthanen in Beziehung auf Staat und Religion : eine Folge des Systems der moralischen Religion
210 e : (S. 111, 7. C. und IX. 1d.) davon geſagt habe. És iſt augenſcheinlich, daß die Menge der Verbrechen in einem Staate mit der Menge der Geſeze gleiche Schritte halten müſſe, Je zahlloſer die Gebote und MWerbote ſind , deſio zahlloſer werden und müúſſen die Fálle ſeyn , wo das Geborene nicht befolgt, und die WVerböte über?!reten werden. Denn Geſeze ſind doch immer Einſchränkungen der menſchlichen Freyheit und haben alſo ſchon einen naturlichen Widerſtand in der menſc<li<hen Natur. Wenn nun alſo ein Geſezgeber dieſe Einſchränkungen übermäſſig häuft und Geſeze gicbt , die alle augenbli>e und bey allen Arten der menſchlichen Geſci/äfte bald etwas befehlen, bald étwas unterſagen, ſo mehrt er ja muthwillig dieſen Widerſtand und folglich auch die Zahl der Verbres chen, Und iſts dann Wunder, wenn unter Millionen Unterthanen, die in Millionen Kolliſionen mit den Geſezen fommen, alle Tage Uebertretungen derſelben entſtehen: und den Fürſten in die Nothwendigkeit ſezen , zu ſtrafen? = Doch ich bitte noch einmal die angeführten Stellen nachzuleſen , wo ich die Wahrhti: deutlich genug. geſagt habe, ‘wenn die Fürſten, denen ſie nicht von ſelbſt cinleuchtet , fie nur hôren wollen. — Zuverläſſig iſ es, daß în den meiſten Europäiſchen Staaten zwey Drittel Geſeze abgeſchaſt werden könten, welche entweder ganz unúúz ſind, oder doch mit billigern und befolgbareren vexpis werden ſollten, Dahin“ gehören beſonders
Zwey