Türckische Chronica : Wahrhaffte eigentliche und kurtze Beschreibung der Türcken Ankunfft Regierung Königen und Keysern Kriegen Schlachten Victorien und Sigen wider Christen und Heyden : Von Emptern Befelchs und Kriegßleuten der Türckischen Soldaten und wie man wider den Türcken kriegen sol : Item Von der Türcken Religion und Gesatz von irem Gerichts Proceß ... : ... Alles in drey Bücher eyngetheilt wie bald nach der Vorred zu sehen

Von vrſachen deſ; Zorns Gottes/

mcehré/Hatkeingunſt beyjnen /wo ſieſchon den Leuten {chüldigſeyn/auch von Färftlich Öberkeie wegen/geben ſieniemandtsnichts mitwillen ond lieb/auch den Tagwerckern ond Handtwercksleuten / ſichaben dann vorjren genieß davon / wöllenswol feinwortnichthaben. Ich wißt es wol an viel enden mit Fingern anzuzeigen / Aberichzeig nur die Mißbreuchan/wilder Perſon verſchonen / wil nicmandt genennt haben. Sieclaſſen nicmandthin / obeiner ſchonfromm vndredlich/auch Hofgeſind / welchsden Fürſten mitdienſien oerpflichtiſt / verſuchenjr heylanjm/verliegen/triegen /berichtendie Fürſtenmitlug/ das vngläublich ond onerfahrniſt /hilfftein Geltnarr dem andern. Es begegnet vielen frommen redlichen Leuten / daß ſielangbey den Heyden/ Jüden / Tärcken / vertragen weren /Woſchon der Fürſt ctwas ſchafft / das chrlichondnüß wer/ wicich wol weiß/ſo nemmen Finanger Gelt/helffen Bößwichtenvnd Schelcken/kcin frommen laſſen ſic aufffommen /wann dann ſolchs denen geſchicht vnd begegnet die auch den Färſten ver_wandétſeyn /wieſoltsdemarmen mann gehn? Jchhab von ſolchen Amptleuten geſehn / das auch jn mißgefallenhat was manauch den Fürſten gethanhat, Jch wil ein vngnedigen Fürſten lieber haben/danncinſolchen Geltnarren /wer nicht außgibthat nichts zu gewarten / dannwo man kan vnd magdaß manjn ombdasſceinbringt/ſo werjnwol/es wer ein gant Buch davonzu ſchreiben/ es nemmen ſolche Geltnarrn micht vndgabeyn /ſchencken weiter auch groſſen Hanſen / richten auch falſch Brieff auff / laſſen falſch geſchefftaußgehen / vber gans Merck ond Stett /iſi kein Büûberey zuviel, :

Wodannder Fürſt ſcines Lands/vnd der armen/alscin Vatterſeiner Kinder-ſelbſ fleiſſig nichtauffwart /ſo nemmen vberhandt ſolche Schindtfeſſer / machendie Leut vnwillig / vnd gar' vnluſtig/verſändigetſich eins mmer am andern /man arbeyt vntreuwlich: Sagt jederman/ Vem woltcichlangarbeiten/esiſt doch alls der Richter o Schergen/wilsals mehr vertrincken/ vndvmb cin ſonſtfcyren/wenn ſchoneinerklaget/beißt ein Fuchß denandern nicht / kankeiner zur verhöroder Rechtenkommen- Man ſchreibtden Amptleutenvmbonderricht/ vnd glaubtjnen/ werwolcinereinNarr/iſt nicht natürlich / daß erjm derſach ſelbſt vnrecht/vndein onderrichtwis der ſich ſelbſtgeb/iſtgutzu gedenckendaßeinjeder mit Richtern/Schergen/gernvnverworreniſi/ wennsnur ſie die Leutonbekümmere lieſſen/mit niemand neid/haſſz/hochmuettrieben.

Egiſtjeder gemeinnus mehr / dannder eygne /der Conuent mchrdannder Abt/Landvnd Leutſoltenmchr gelten/danneingelt Narr / Denarmeniſimehrzu glauben/dann Richtern ond Schergen /incinemrecht geordneten Regiment/wanneesiſteinalt Sprichwort/kein gelt macht fein ſchalck fromb/vnd wann man einen erkennen wil /ſo laß manjmein Ampé/ jſedermanſo ex vrſachhatzum vbel/ſothuters/ ſpricht Ariſtoteles/Darumb macht fein Amptkeinenfrömmer/ anmacht jn wol che böſer / geitiger / neidiger / ſtölger / vnd eigennügiger /wie daßdie erfarnuß gut zeugnuß geben/vund dicaltenvnſer Sprichwort / Kein Amptiſtiſoklein/esiſt henckenswehrét/ſolt esnicht ſo flichtesdoch/ von deßalleswegen iſt cinem der cin Ampthat / nicht deß mehr zu glauben / inſcinen eigen ſachen / vnd vorauß wider den armen Mann /kein armer kan feinem Ampéemann vngleich thun /iſtnicht gläublich / iſt widerdie Natur. Aber das widerſpieliſtoffentlich amtag/ wieman ſpricht: Groß Hanſen/Maler/Landfahrer/darff man/vndfkan man/nichet luz gen ſiraffen/che ſich einer mit cinem ſolchen zwitracht/ehe glaubt ers. “

Die Heydenhaben beſſer Regimentindemfall gehabt / Jch hab auch vom Tärckenhören ſagen/daß cxindemfall den brauch / wo cinarmer Mann vber ein Amptmannoder Hauptmann Flagtgen Hof/ſo ſchreibéman einklagen / ſcßetjmeintaggegen dem Hauptmann gen Hof / hat biß zuaußtrag der ſach liffrung vom Hof. j

Mann geht gar vntreuwlich mitdem Fürſten gut omb /die Ampeleut werden reich /die Fârſten verderben mit ſamptLandvnd Leuten / Dann wie Ariſtoteles ſchreibt/iſt vnmüglich das einemſeinſachtreuwlichaußgericht werd /ſo er ſelb onfleiſſigiſt/nichét ſelbſt darzuſchauwt /weß die Kuhiſt/der hebs bey demſchwan6/Eskanein ſolch Reichin die harrnicht beſtchen / muß eins dasanderfreſſen/dann von ſolchem wechßt oufrieden/vnwillen vnder dem gemeinen Mann/ond embörung/zanck/gremen/hader/fkrieg/vngehorſam / dardurch dann Land vnd Leut /WVuderthas nen ond Öberkeit/wie menniglich wiſſend iſt/verderben- : ant arta TLeRE

Wil mandannallein mitforcht vnd gewaltregiern/ſo hatſollich Regimentin die harr fcin beſtandtnicht/ esſeyn gar alte Sprichwortdie liegennicht / Das geſchrey deß gemeinen Manns iſt die ſtimm Gottes/Vox populi, vox Dei. Benötigte freud thué gar ſelten gut. Vnd wo manden Bogen vberſpannt / ſo brichter. Man ſollje willige Roſſz nicht vbertreiben / oder ſie erligen gar miécinander. Als mandann ſolchs alles inden alten Heydniſchen Hiſtorien/nemlich

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