Vorlesungen über eine künstige Theorie des Opfers oder des Kultus : zugleich als Einleitung und Einladung zu einer neuen mit Erläuterungen versehenen Ausgabe der bedeutendsten Schriften von Jacob Böhm und S. Martin
nirtheit der Menfchen im Erkennen und Würken nicht serviliter begnügen — daß wenigft folchen Lefern, fage ic), eine Schrift wie gegenwärtige willfommen fein müßte, welche einen neuen — wenigft lange nicht mehr befretnen Weg zur Erlangung diefes doppelten Zmwedes anbahnt, vorfchlägt und einfchlägt, indem fie eben in dem
verkannten folidairen urfprünglichen Verband des Men: |
{hen mit der Natur das alleinige Mittel nachweifet zum Berftändniß oder zu einer Theorie des Kultus oder Opfers zu gelangen, denn jeder Kultus ift Opfer, wenn auch) nicht Sühn- und Sündenopfer, wie jedes Opfer Kultus ift. Smdeflen werden doch nur jene Lefer diefer Schrift aus ihr Elug werden, denen ed an Demuth und Muth nicht gebricht, in ihre Principien eingehend, diefer ihren innern, wie man fagt, fuftematifchen Verband, hiemit nur durch eignes Nacheonftruiren und Nachrechnen Fennen zu lernen.
Wenn ich übrigens in diefem Verfucdhe einer Theorie d8 Opfers — denn für mehr foll diefe Schrift nicht gelten — vorzüglih I. Böhms und feines Nadhfolgers ©. Martin Principien gefolgt bin, fo gelhah diefeg darum, weil mir (wenigft in den legten dreihundert Sahren) Eeine Schrift- und Naturforicher bekannt find, welche der Verflahung und Seichtigkeit ihrer Zeit entgegen, tiefere Einfichten in das Wefen und Die Bedeutung des Opfers gewannen und mittheilten, al& eben diefe zween Schriftfteller, wenn fie fhon beede von ihren Tandsleuten in jedem Sinne des Wortes fo gut ald ignorirt blieben, womit aber leßtere freilich über natürliche und göttliche Dinge nicht verftändiger worden find. Wie denn fhier Alles was in älterer und neuer Zeit für und wi-