Male novine
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„Male novine“, ein Tageblatt für jedermann, erschien täglich in Belgrad vom 4. April 1888 bis zum Oktober 1903 mit Unterbrechungen in den Jahren 1900 und 1901. Der erste Eigentümer war die Druckerei „Štamparija Medicijan i Kimpanović“ und der Chefredakteur war Đorđe Kimpanović. Ab dem 6. Februar 1889 war Pera Todorović sein Eigentümer. Todorović definierte das Profil des Blattes, richtete seine Entwicklung und machte es zum ersten modernen Journal in Serbien. Als er sich „Male novine“ besorgte, wollte er daraus ein Blatt errichten, das wenigstens halbwegs den europäischen Blättern ähneln wird. Er kündigte sofort an, dass dieses Blatt für Leute aller Ausrichtungen und Ansichten bestimmt sei – d. h. es handelte sich um ein unparteiliches Blatt. Er brachte den Preis der einzelnen Ausgabe auf 5 Groschen (das sog. Fünfgroschenblatt) und verbreitete den Straßenverkauf, der damals zum ersten Mal in Serbien erschien. Das Blatt „Male novine“ war in vieler Hinsicht die erste serbische Boulevardzeitung, weil Todorović darin auch unzählige gesellschaftliche Skandale aber auch beauftragte Angriffe auf bestimmte Persönlichkeiten veröffentlichte. Das Blatt erreichte eine tägliche Auflage von 30.000 Stück. Diese fingen nicht mit politischen Anleitungen an, sondern mit den aktuellsten Neuigkeiten. Darin befanden sich auch Angaben über das Wetter, Gewinnspiel-Berichte, Nachrichten vom Markt usw. Das Blatt hatte auch eine Rubrik mit Berichten über Unglücke und Kriminalität sowie eine Humor-Ecke. Das Blatt „Male novine“ war das erste Blatt in Serbien, das klassische Fuelltonnes herausgab. Darüber hinaus war es das erste Blatt, dass an der Titelseite Werbungen publizierte, was dem Eigentümer die Möglichkeit gab, das Leere Blatt zu decken und dazu auch noch zusätzlich zu verdienen. „Male novine“ (später auch unter dem Titel „Stare Male novine“ / „Die alte kleine Zeitung“- im Jahr 1901 publiziert) erhielt sich bis hin zum Ende der Regierung von Aleksandar Obrenović, obwohl es mehrere gesetzliche Verbote erlebte. Eine kurze Zeit lang erschien das Blatt in zwei Ausgaben als Tages – und Abendblatt. Zu der Zeit hatten die Zeitungen das Motto: Das Organ jener, die die Freiheit lieben, die der Wahrheit anstreben, die Gerechtigkeit ausüben, die Verständigung suchen, die tun, was sie sagen und dadurch der Heimat und dem serbischen Gedanken dienen. Den Eigentümer Pera Todorović hielt man für einen Anhänger der Obrenović Dynastie und dank diesem politischen Standpunkt war die Obrenović Regierung gnädig gegenüber dem Blatt. Die Redaktion des Blattes brachte viele interessante Beilagen und Sonderanschlüsse wie z. B. „Hajdučija“ (Heiducken), die Beilage die Berichte über die Erörterung der Heiducken in Čačak brachte, „Bršljan“ war eine Beilage, die über Literatur und Unterhaltung berichtete, dann gab es auch die Sonderausgabe „Vračarac“, die Aleksandar Obrenović anlässlich seines 18. Geburtstags gewidmet wurde. Diese Zeitung stellt eine erstklassige historische Quelle, ein Zeugnis über ein Zeitraum und dessen Sitten und Ereignissen, aber auch über die Anfänge des modernen serbischen Journalismus dar.
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