Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.

HS Sommerblumen.

ſie untezſcheiden, wie die gewöhnlichen Leiſtungen dex _Kaxrrenz und Handarbeiter- anders berechnet würden, als die ſeiner Gehilfen oder gar ſein Entwurf der Anlage und ſeine perſönliche Auſſicht.

„Auch bei uns,“ ſagte ex in ſachlicher Weiſe, wie zu einem verſtändnißvollen Freunde, „gilt natürlich dex Grund= ſaß, daß Zeit und Kraft des Unterrichteten werthvoller ſind, als diejenigen dex rohen, nur mit ihrer Körperkraft dienenden Menge.“

Sie brachte Allem, was er ſagte, Einſicht und ZU= ſtimmung entgegen und verſprach, ſo raſch ſie könne, die Arbeit auszuführen. Nach einer halben Stunde gemein= ſchaftlicher Ueberlegung und Vorbereitung konnte er ſie getroſt und. mit dem Gefühl, ſi<h niht in ihrer Tüchtig= feit geirrt zu haben, verlaſſen.

Ex ſchritt dem Hauſe zu. Auf dem freien Plaß davor waren zwiſchen den Bäumen ſtarke Bindfaden geſpannt. Mehrere Arbeitsfrauen und Gärtnerbuxſchen banden daran aus Buchsbaum und gewöhnlichen Blumen die Guixlanden für das morgende Gauturnfeſt. Nachdem ex hier noh einige Weiſungen gegeben, ging er beruhigten Sinnes in die Stadt, um dort die übernommenen Ausſ{hmücungen zu leiten.

Mit dem vergnügten Ausruf : „Sehen Sie mal, wir haben ſchon neue Kartoffeln!“ trat Roſinchen bald nachher zu Melanie in die Laube und ſtre>te der eifrig Schreiben= den in der bräunlichen Hand einige lange gelbe Knollen entgegen.

Zerſtreut ni>te Melanie.