Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.

Novelle von A. v. d. Elbe, 15

wieder einſehen ließe? Der Regierungsräthin Hauswirth, Tiſchler Schulz, den ih ſo oft an den Treibhäuſern be= ſchäftige, fann nichts dagegen haben, und das Fräulein wäre -gleih von ihrem Hofe aus Hier.“

Der Vater ſchwieg eine Weile und that ein paar kräf= tige Züge. „Recht galant auêgeda<ht! Aber nimm das Schloß vom beſten; es iſt niht räthlich, für die Nachbar=ſchaft offene Hinterthüren zu halten. Gib dem Fräulein den Schlüſſel. Ja, ja, ſie ſoll für Bredeinanns nichts umſonſt gethan haben!“ /

Der Feſtabend brachte Robert niht das erwartete Ver= gnügen. Roſinchen ne>te ihn mit ſeiner Zerſtreutheit und fing dann an, mit ihm zu ſ{<mollen. Sophie fragte ihn beſorgt, ob er Verdrießlichkeiten im Geſchäft habe. Ex verneinte lebhaft. Wußte er denn ſelbſt, was ihn abzog? Er mußte immer an jene Lattenthür denken, aber daß dieſe ihm den unbefangenen Genuß der Freude beeinträchtige, glaubte ex niht. Das ganze Feſt fam ihm fo leex, o ſchal vor! Was Melanie wohl zu der Thüre ſagen, wie ſie ihn wohl mit ihren großen blauen Augen anſehen würde ? Es müſſe ſie doh freuen, dachte-ex und lobte ſi<h ſelbſt wegen ſeines guten Einfalls.

Noch früher als ſonſt war ex am anderen Morgen im Gaxten. Ex {lug ſelbſt einen Weg dur< das Gebüſch, welches längs des Gartenzaunes ſtand, rundete zierlich eine Graseinfaſſung und beorderte, fowie der erſte Gärtnerbuxſche ſich ſehen ließ, eine Karre mit gelbem Kies für ſeinen Weg. Als Nachbar Schulz hervoxkam, theilte ex ihm ſeine Abſicht mit und ließ gleich von dem Meiſter das Stück