Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.

ES Sommerblumen.

Dex alte Bredemann lächelte überlegen. „J< denke mit meiner Alten hier man<hmal den Kaffee zu trinken, aber an Fremde und für Geld wird nichts bei uns ver=

_zapft. Nicht wahr, Mutter?“

„So ſag” doh dem Herrn Medicinalrath, was Du willſt !“

„Na ja, rathen thun Sie's doh nicht,“ lachte der Alte

in _ſelbſtgefälliger Laune. „Wir wollen hier eine Villa

bauen für Robert und feine junge Wirthſchafſt; was ſagen Sie dazu? Unſer altes Haus iſt no< ganz gut und ver= nünftig eingerichtet, aber niht ſo groß, daß die jungen Leutchen bequem mit darin wohnen könnten. Da ſehe i denn nicht ein, warum man ſich das niht ſpendiren ſollte, was ſo Viele thun. Das Geſchäft trägt’s. Zwei Häuſer und zwei Haushaltungen können davon beſtehen. Was meinen Sie, unſerm Robert geht's niht übel, he?“

„Ex iſt zu beneiden! Und hat er ſich mit ſeiner Coufine verlobt ?“ z

„So ganz iſt! no< niht ſicher,“ ſagte die Mutter fleinlaut. SJhxr fiel ein, daß eben Sophie von dem Feſtabend erzählt, wie Robert ſich blutwenig um Roſinchen gekümmert habe, und mit einem kleinen Seufzer fuhr fie fort: „Solch? ein gelehrter Mann, wie der Herr Medi= cinalrath, könnte unſereinem auch no< für andere Sachen — Rath geben, als für die Geſundheit. Sollte man den langſamen Liebesleuten wohl ’mal zureden und nachhelfen fönnen ?“ iz

Der Auzt ſah mit ſchelmiſchem Lächeln auf die kleine runde Frau, welche ihm in ihrer Hilfloſigkeit, ihrem Zarl=z