Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 12.
H2 Der Teufelsmedikus.
und ſeiner Gemahlin empfangen, miſchten ſi<h Fräulein und Edeldamen, hier und dort Bekannte begrüßend, vergnügt unter die des Beginns der Tafel harrenden Gäſte, indeß die Markgräfin Ottilie ſich mit der Schwiegertochter in eine zum Zuſchauen errichtete Loge zurü>zog.
E83 wax am anderen Tage; die Tribünen und Sißhpläße, welche rings um die Stechbahn liefen, waren dicht gefüllt, die Bürger dex Stadt mit ihren Frauen und Kindern hatten die zweite oder dritte Reihe inne, aber Alle konnten gar wohl den Raum innerhalb der Schranken überſehen und in den Zwiſchenzeiten die Reihe der gepußten CEdelfrauen und Fräulein muſtern. Alles verlief in der beſten Weiſe, keine Störung hatte die Freude getrübt.
Eben hatte nun der Markgraf zum Schluß der wohl gelungenen Reiter- und Kampfſpiele nah alter Silte und gutem Brauch den Ritterſchlag ertheilt. Der Herold rief Namen und Stand des Geehrten mit lauter Stimme, Freudengeſchrei von allen Seiten und die wehenden Tüchſein dex Damen antworteten ihm, und der neue Ritter er= hob ſi von ſeinen Knieen, um zunächſt vor der regierenden Markgräfin, ſodann vor der Markgräfin Mutter das Knie zu beugen und jeder derſelben das Gelübde der Treue dur< Handkuß zu wiederholen, worauf ihm die Damen eine Helmzier, eine goldgeſti>te Schleife, Schärpe oder ſonſtigen Schmu> verehrten.
Unter den Edeldamen ganz in der Nähe der Markz gräfin Mutter war eine, deren Herz gar nicht zur Ruhe fommen wollte vor lautem Klopfen, und deren hübſches Geſicht nie lieblicher anzuſehen war, als in dem jubelnden,
inlet