Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 13.
60 Der Teufel3medikus.
bis wir Gräfin Maria verſtändigt und den Antonio in guter Weiſe entfernt haben. Auch wollen wir darüber nachdenken, wie man ihn entſhädigen mag; aber Jhxr, Burkard, haltet Euch ſtill und laſſet die Leute nicht merken, was es gibt, bis wir Euch dazu Exlaubniß ex= theilen!“
Das war die Entſchließung der Markgräfin. Sie war nicht eben erfreut, denn die Ausficht auf all’ dieſe Auseinanderſezungen und möglicherweiſe auch viel Zank und Stzeit war ihr keine8wegs angenehm, aber ſie gab Burkard Keller denno<h die Hand und ſagte mit ernſter Herzlich= keit: „Jhr müßt fühlen, Keller, daß ih Euch an mein trauriges Haus feſſeln will um jeden Preis; darum gebe ih Euch, damit Jhr nicht ermüdet, die Hoffnung auf das Glü>, das Jhr erſehnt.“
„Und Fhr ſollt erleben, Herrin, daß mein Dank nicht erliſ<ht und meine Treue Eurer heutigen Huld nie ver-= gißt,“ ſagte er in freudiger Bewegung. Denn nun war ja Alles gut, das bedingte Verſprechen war immerhin cin Gutheißen der Thatſachen.
Burkard "Keller athmete hoh auf. Hätte er doh Kordula nur gleich ſagen können: „Tröſte Dich, Geliebte, wir haben geſiegt!“ Aber er mußte ſtill halten, wie auch die Ungeduld ihn peinigte, denn nun ſollte ſein Vater zu Herrn Chriſtoph gehen, und da war die Nähe des Arztes unerläßlich.
Aber, o Schmerz! Der unglü>liche Fürſt exkannte ſeinen einſtigen Jugendfreund, dem er doch ſo viel Liebe bewahrt hatte, niht. „Was will der fremde alte Mann