Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 2.

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Kriminal-Novelle von B. v. Wolfshofer. 133

Sir Francis ſank erſchöpft in die Kiſſen zurück, um wenige Augenblide darauf ſeinen Geiſt auszuhauchen.

Will Sideler ſtand noh geraume Zeit neben dem Lager des Todten. Jhm war es, als müſſe dieſer no<hmals die Augen aufſchlagen, um jene Worte zu wiederholen, in welche ex vorhin ſeinen lebten Willen gekleidet hatte.

4.

Nach der üblichen Friſt wurde Six Francis Aberdeen beſtattet. Cin langer Trauerzug ſeßte ſih von der Abtei aus in Bewegung bis zu dem gothiſchen Kirchenbau, wo ſich die Gruft der Aberdeens befand.

Die Feier lockte viele Neugierige herbei. Es war natürlich, daß man Six Francis Aberdeen mit all dem Pompe beſtatten würde, welchen ſeine hohe Stellung in der Geſellſchaft erforderte. Dex ganze Weg, welchen der Zug nahm, wax deshalb von Neugierigen dicht um= ſäumt.

Aber das Jutexreſſe derſelben galt niht ſo ſehr dem Leichenpomp, als einem Weſen, wel{<hes daran theilnahm. Es wax cine Frau, eine hohe, ſchlanke Geſtalt. Von ihrem Antliß konnte man kaum eine Linie, einen einzigen Zug entde>en, ſo dicht war ſie umhüllt von den ſchwarzen Geivändern, welche ihre Trauer verkündeten.

Sie ſchritt einſam, allein hinter dem Sarge einher, ein Beweis für die nahen Beziehungen, welche ſie zu dem Todten gehabt, ein Beweis für die Lage, zu welcher ſie künftig vom Geſchi> verurtheilt worden. S

Die Zuſchauer bei dieſem Trauerſchauſpiel wieſen auf