Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 2.

154 Ein Schatten,

„Ah,“ entgegnete der Präſident ironiſh. „Sie werden doch nicht verlangen, daß man ein ſolches Märchen glaubt. Aber Sie haben hier die volle Beſugniß zu ſprechen! Erzählen Sie alſo, was Sie von jenem Schatten wiſſen!“

Ein Lärm, welcher in dieſem Augenbli> entſtand, ver= hinderte Mrs. Argyle, dieſer Aufforderung Folge zu leiſten.

Untex der Zuhörerſchaft wax ein Tumult entſtanden, welcher dieſelbe in zwei Parteien ſpaltete.

Der Präſident mußte wohl oder übel die Sißung unter= brechen, indem er gleichzeitig Konſtablern befahl, die nöthige Ruhe wieder herzuſtellen.

Es gelang ihnen erſt na< längerer Zeit und nux mit Aufgebot aller Energie. Dabei war es nöthig geworden, einige Verhaftungen vorzunehmen, um die Perſonen, welche ſih den Aufforderungen der Sicherheit2organe nicht fügen wollten, mit der entſprechenden Strafe zu belegen.

Beſonders ein Individuum hatte der Polizei bedeutende Schwierigkeiten gema<ht. Der Mann. verhöhnte jede Auf= forderung, ſi<h ruhig und geziemend zu verhalten, und wüthete wie ein Beſeſſener, als man ihn zwingen wollte, den Zuhörerraum zu verlaſſen.

Dex Konſtabler, welcher dieſen Bericht überbrachte, ſete no<h hinzu, daß Üübrigen3 jener Menſch die Ver= anlaſſung zu der ganzen Ruheſtörung gegeben habe. Man ertappte ihn dabei, wie er einige der Zuhörer zu Mißfall2= äußerungen wider die Angeklagte verleiten wollte, Da ex hierdur<h bei vielen dex Anweſenden auf eine entgegen= geſeßte Anſicht ſtieß, entſtand jene Scene, welche die Gez richtsverhandlung ſtörte.