Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 2.

Von A, Graſer, 183

Tag legte, ſchnell bis zum Oberſten auf. Einer Jugend=neigung folgend, hatte er inzwiſchen der vreichbegüterten Mexikanerin Donna Anna Hecarte ſeine Hand gereicht, welche ihn zum Vater einer zahlreichen Fämilie machte. Für ſeine ſpätere politiſhe Wirkſamkeit kamen ihm ſeine Beredtſamkeit, durh welche er ſelbſt gleichgiltige Naturen mit ſich fortzureißen wußte, und die Leichtigkeit, mik welcher er in ſ{hwierigen Lagen ſich zurehtfand, beſonders zu ſtatten; auh trugen die gewinnenden Züge ſeines Ge=ſichtes, unterſtüßt durch den vortheilhaften Cindru> ſeiner ziemlich hohen, kräftigen Geſtalt, dazu bei, ihn belicbt zu madchen.

Schon als im Jahre 1810 der Auſſtand unter der Führung des Pfarres Hidalgo ausbrach, hatte dieſer den damals ſe<8undzwanzigjährigen Fturbide, welcher ihm mit einer kleinen Abtheilung Fußvolk in einer nux etwa vier Stunden entferntêèn Poſition gegenüberſtand, in®geheim mit ſeinen Plänen bekannt gema<ht und ihm fogar die Stelle eines Generallieutenants im Heere der Fnſurgenten angeboten. So glänzend ein derartiges Anerbieten cinem minder beſonnenen, ehrgeizigen jungen Offizier hätte erz ſcheinen mögen, ſo hielt Jturbide, obwohl auh er im Herzen ſeinem Vaterlande die Unabhängigkeit wünſchte, doh nach der damaligen Lage der Verhältniſſe das nicht hinreichend vorbereitete Unternehmen für ausſihtslos. Er bekämpfte daher auh ferner, wie es ſeine Stellung er= forderte, die Aufſtändiſchen, wobei er mehrere Siege über dieſelben erfocht.

Bis zum Jahre 1816 tar er ſo zu der Stelle eines