Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 2/1

Steinſhmäßer, Nötel-, Gilb-, Wüſten- und Nonnenſteinſ<hmäßer. 67

und leucorhoa, Motacilla oenanthe, leucorhoa und vitiflora, Sylvia oenanthe, Vitiflora oenanthe, grisea, cinerea, major, septent1ionalis und oenanthoides, Abbildung S. 63), iſt auf der Oberſeite hell aſ<hgrau, auf dem Bürzel und der Unterſeite, mit Ausnahme der roſtgelblihen Bruſt, weiß; die Stirn und ein von ihr aus verlaufender Augenſtreifen ſind weiß, ein Zügelfle>en, die Flügel und die beiden mittleren Schwanzfedern hwarz, die übrigen am Grunde weiß, an der Spiße ſhwarz. Das Auge iſt braun, der Schnabel und die Füße ſind ſchwarz. Jm Herbſte nah der Mauſer zieht die Färbung der Oberſeite ins Roſtfarbige, die der Unterſeite ins Roſtgelbliche. Beim Weibchen herrſcht Nötlichaſhgrau vor; die Stirn und der Augenſtreiſen ſind ſ{hmutigweiß, die Zügel mattſchwarz, die Unterteile lihtbräunlih roſtfarben, die rau<hſ<warzen Flügelſedern lichtgelblih geſäumt. Die Länge beträgt 16, die Breite 29, die Fittichlänge 9, die Shwanzlänge 6 em. Das Weibchen iſt um mehrere Millimeter kürzer und ſ{<mäler.

Es iſt leichter, zu ſagen, in welhen Ländern des nördlich alt- und nördlih neuweltlichen Gebietes der Steinſhmäßer nicht gefunden wird, als anzugeben, wo er vorkommt. Brutvogel iſt er von den Pyrenäen und dem Parnaß an bis nach Lappland hinauf ſowie auf Jsland, ebenſo in allen Ländern Aſiens, welche ungefähr unter derſelben Breite liegen, wogegen er in Amerika auf den hohen Norden beſchränkt zu ſein ſcheint und ſüdlih von New York überhaupt niht mehr beobachtet worden iſt. Gelegentlich ſeiner Winterreiſe durhwandert ex mehr als die Hälfte Afrikas: ih habe ihn im Sudan beobachtet, andere Forſcher trafen ihn in Weſtafrika an. Dasſelbe gilt für Aſien: in Jndien iſt er, laut Ferdon, ein wenn auch ſeltener Wintergaſt der oberen Provinzen.

Zwei nahe verwandte Arten, welche beide au< in Deutſchland vorgekommen ſind, vertreten ihn in Südweſteuropa.

Der Röôtel- oder Dhrenſteinſhmäßer (Saxicola rufescens, aurita, albicollis und amphilenca, Sylvia und Vitiflora rufescens) iſt um wenige Millimeter kleiner als unſer Steinſhmäßer, oberſeits weißlichgrau, unterſeits grau rötlihweiß; ein {<maler Streifen vom Schnabelrande zum Auge und ein länglicher Wangenfle>en, welcher jenes teilweiſe umſchließt, der Flügel, die mittlere Shwanzfeder jederſeits und die Spibe der übrigen aber ſ{<warz. Das Weibchen iſt düſterer und mehr roſtrot gefärbt.

Der noch kleinere Gilbſteinſhmäßer (SZaxicola stapazina und eurymelana, Aiotacilla, Sylyia und Oenanthe stapazina, Vitiflora stapazina und rufa) iſt auf der Dberſeite, der Bruſt und dem Bauche roſtfarben, auf der Kehle und dem Flügel ſhwarz, an den kleinen De>kfedern roſtfarben gekantet. Bei den Jungen beider Arten ſind Kopf, Hinterhals und Nücken graugelblich, alle Federn dur< einen weißen Schaftſtrih und einen grauen Spigzenrand gezeichnet, die Unterteile {<mußigweiß, auf der Bruſt graulih mit wenig bemerfbaren graubraunen Spißeneinfaſſungen, die Shwung- und Schwanzfedern blaßſ<hwarz, die Deckfedern roſtgräulih geſäumt.

Jn Südoſteuropa lebt außerdem dex unſerer deutſchen Art nahe verwandte, etwas größere, oberſeits roſtiſabellbräunlich, auf dem Bürzel lebhafter, unterſeits roſtiſabellgelb gefärbte Wüſtenſteinſhmägßer (Saxicola isabellina), und Oſteuropa beſucht zuweilen der Aſien entſtammende, auf Kopf, Vorder- und Hinterhals, der Oberſeite und den beiden mittleren Schwanzfedern ſchwarze, im übrigen weiße Nonnenſteinſhmäßer (Saxicola leucomela)

Gegenden, in denen Steine vorherrſchend ſind, bilden die Lieblingspläge aller genannten Steinſchmäßer. Sie ſind ſelten im bebauten Lande, finden ih regelmäßig aber bereits [7d