Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 2/2

Nageſhnäbler: Allgemeines. Bindentrogon. Narina. 3

demſelben Siße zurü>, öfter aber erwählt er ſih einen anderen, und ſo dur<hwandert er ein ziemlihes Stü>k des Waldes. Gewöhnlich lebt er einſam, man<hmal in Paaren; Ferdon hat aber auch ihrer vier und fünf zuſammen geſehen, und Layard bemerkt, daß ſih der Kurna in kleine Geſellſhaften zu drei und vier vereinige. Sein Futter beſteht in verſchiedenen Kerbtieren, vorzugsweiſe in Käfern, nah Layard auh in Geſpenſtſchre>en und Spinnen. Jerdon erinnert ſih niht, einen Laut von ihm vernommen zu haben, und fo viel iſt gewiß, daß er zu den ſtillſten aller Vögel gehört; Ti>ell hingegen verſichert, daß er einen wilden, Élagenden Laut ausſtoße, der an das Miauen der Kaßen erinnere. Von einer verwandten Art berichtet Ferdon noch, daß er zwei weiße, runde Eier erhalten habe, die in einer Baumhöhle auf dem Mulme abgelegt worden waren.

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Bei denjenigen Arten, welche man als die Urbilder der Familie betrahtet und Trogons (Trogon) nennt, iſt der Schnabel breit und hoch, der Oberkiefer bauchig gewölbt, an der Spitze wenig hakig übergebogen, der Rand gekerbt, der Flügel kurz und ſtumpf, der Shwanz mittellang, ſeitlih wie bei den indiſhen Arten abgeſtuft, das Gefieder weih und großfederig.

Bei der einzigen Art der Familie, die man bis jet in Afrika gefunden hat, ſind die Schnabelränder gezahnt und die ſeitlih verkürzten Shwanzfedern verſ<hmälert. Auf dieſe geringfügigen Unterſchiede begründet ſi< die Untergattung der Blumenſurukus (Hapaloderma). Deren einziger Vertreter wird übrigens von Levaillant zu Ehren einer ſ{hönen Hottentottin N arina genannt; Narina aber bedeutet Blume, und damit iſt der deutſche Artname erklärt.

Bei der männlichen Narina.(Trogon narina, Hapaloderma und Apaloderma narina) find die ganze Oberſeite einſhließli< der kleinen Flügelde>- und mittleren Steuerfedern, die Kehle, der Hals und die Oberſeite prahtvoll und ſchimmernd goldgrün, die Unterbruſt und der Bauch dunkel roſenrot, die größeren Flügelde>federn grau, ſ{hwärzlih gebändert, die Schwingen ſhwarz mit weißen Schäften, die äußeren Shwanzſedern an der Außenfahne weiß, an der inneren ſ{wärzli<. Beim Weibchen ſind alle Farben trüber, Stirn und Kehle braunrot, die Shwungfedern braunſchwarz.

Levaillant entde>te die Narina in den Wäldern Südoſtafrikas, Rüppell fand ſie ſpäter im mittleren Waldgürtel längs der abeſſiniſchen Küſte, von Heuglin auch in Faſogl und am Weißen Nil, Ries in Aguapim, Du Chaillu am Muni, Kirk im Süden Mocambiques, Monteiro in Benguela auf. J< bin nur ein einziges Mal ſo glü>li< geweſen, den Prachtvogel zu ſehen, und zwar im Menſathale, wenige Kilometer von der Küſte des Noten Meeres, glaube aber nicht, daß er hier ſo ſelten iſt, wie die Reiſenden meinen; denn gerade die Bergwände, an deren einer ih die Narina bemerkte, erſ<hweren Beobachtung der Vögel im höchſten Grade. Ein Querthal, das von ihnen in wenigen Augenbli>en dur<flogen wird, eine Felswand, an welcher ſie um 50 m weit auf und nieder ſteigen, türmen vor dem Verfolger geradezu unüberwindliche Hinderniſſe auf. Fules Verreaux ſagt, daß man die Narina in Südafrika vorzugsweiſe in den großen Waldungen öſtlich des Borgebirges der Guten Hoffnung findet. Hier lebt ſie ſehr einzeln und ſtill auf den höchſten Bäumen , nur in den Morgen- und Abendſtunden ihrer Nahrung nachgehend und vor dem Menſchen ſcheu entfliehend.

Jn ihrem Sein und Weſen hat ſie etwas ſo Eigentümliches, daß es unmöglich iſt, ſie zu verkennen. Sie hält ſi< im Sißen ſehr aufreht; der Kopf wird tief eingezogen, und der Schwanz hängt {la} gerade nah abwärts. Der Flug iſt weih und lautlos, ſanft ſ<hwebend und, ſoviel ih beobahten fonnte, ohne jähe Wendungen. „Während der Zeit

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