Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 2/3
Goldvalle. Brachvogel. Regenbrachvogel. 15
fielen nah wenigen Augenblic>en wieder herab. Mit der gewandten Flugbewegung unſerer Schnepfen hat dieſes erbärmliche Flattern keine Ähnlichkeit; ſelbſt Waſſerralle und Wachtelkönig ſind fluggewandter als ſie. Der Lokton, den ih im Frühjahre vernahm, iſt ein lauter, zweiſilbiger Nuf, den ih dur die Silben „näki näki“ wiedergegeben habe. Über das Fortpflanzungsgeſchäft konnte ih nichts Beſtimmtes erfahren, habe jedo< 2 Eier aus dem Legſchlauche getöteter Weibchen herausgeſchnitten, das erſte am 8., das zweite am 12. Mai. Beide ähnelten in Geſtalt und Färbung denen unſerer Sumpfſchnepfe.
Als zweite Unterfamilie unterſcheiden wir mit Reichenow die Waſſerläufer (T'otaninae), mit weihem, in der Regel bis zur Spibe rundlihem Schnabel deſſen Kiefer gewöhnlich von gleicher Länge ſind, und mäßig langen Läufen.
Die erſte Gattung bilden die Brachvögel (Numenius), ſchlank gebaute Vögel mit ſehr langem, ſeiht gebogenem, an der Wurzel hohem, nach vorn allmählich verſ<hwächtem, mit Ausnahme der hornigen Spiße weihem Schnabel, deſſen Oberteil etwas länger als der untere und ein wenig über ihn herabgebogen iſt, vierzehigen, ſ{<lanken und hohen, bis weit über die Ferſe hinauf na>ten, breitſohligen Füßen, deren Zehen durch eine deutliche Spannhaut verbunden werden, großen, ſpißigen Flügeln, in welchen die erſte Shwinge die längſte iſt, zwölffederigem, mittellangem, abgerundetem Schwanze und derbem, dicht ſ<ließendem, lerhenfarbigem Kleingefieder, das ſih weder nah dem Geſchlehte noh nah der Jahreszeit unterſcheidet.
Der Brachvogel oder Bracher, Brahhuhn, Wind-, Wetter-, Gewitter- und Regenvogel, Feldmäher, Geisvogel, Keilhaken, Kieloch, Korn-, Feld-, Brach-, Doppelſchnepfe (Numenius arcuatus, arquatus, major, virgatus, lineatus, naSÏcuUs, arquatula,. medius, assimilis, rufescens und longirostris, Scolopax arquata und madagascariensis; Abbildung S. 16), iſ die größte unſerer einheimiſchen Arten. Seine Länge beträgt 70—75, die Breite durhſchnittli<h 125, die Fittihlänge 32, die Shwanzlänge 12, die Schnabellänge 18—20 cm. Das Gefieder der Oberſeite iſt braun, liht roſtgelb gerandet, das des Unterrücens weiß, braun in die Länge gefle>t, das des Unterkörpers roſtgelblih, braun geſchaftet und längsgefle>t; die Schwingen ſind ſhwarz, weiß gekantet und weiß gefle>t, die drei erſten an der Fnnenfahne weiß geſäumt, die übrigen zaig lichter gefle>t, die Steuerfedern auf weißem Grunde ſ{<hwarzbraun gebändert. Das Auge iſt dunkelbraun, der Schnabel ſ{hwarz, an der Wurzel des Unterſchnabels ölgrau, der Fuß bleigrau. Die Fungen unterſcheiden ſi<h von den Alten dur<h kurzen Schnabel und die bläſſeren Fle><hen im Gefieder der Unterſeite.
Der Negenbra<hvogel, Mittelbrachvogel, Regen- und Blaubeerſchnepfe, Regen-, Güs-, Güth- und Fütvogel, Küc>ker, Halbgrüel Wirhelen 2. (Xumenius phaeopus, minor, luzonensis, atricapillus, uropygialis, melanorhynchus und haesíatus, Scolopax phaeopus), iſt um ein Viertel kleiner als der Brachvogel; ſeine Länge beträgt 52, die Breite 90, die Fittichlänge 24, die Shwanzlänge 11, die Schnabellänge 11 cm. Das Gefieder iſt im allgemeinen dem des vorher beſchriebenen Verwandten ähnlich, jedo< düſterer gefärbt; die Kopffedern ſind dunkelbraun, ungefle>t, in der Mitte dur einen hellen Längsſtreifen geteilt, die Weichen weiß, mit {<hwarzbraunen Pfeilfle>en